Sie haben den kommenden Sonntag zum Tag der 680 Kärntner Trafikanten ausgerufen. Zu feiern haben Sie aber nicht viel...
Werner Jörgl : Wenn Sie die Diskussion um die rauchfreien Lokale ansprechen: Mit dem neuen Vorstoß vom Gesundheitsministerium, Raucher- und Nichtraucherlokale zu deklarieren, können wir gut leben. Ich darf dazu nur sagen, dass die Italiener nach dem Rauchverbot in italienischen Lokalen so viel rauchen wie nie.

Aus Slowenien dürfen ab 2008 wieder Zigaretten nach Kärnten importiert werden - vier Stangen pro Konsument. Keine Angst?
Werner Jörgl: Freilich. Ich trau mich zu sagen: Es wird für einige Kärntner Trafikanten das Aus bedeuten. Ein Beispiel: Bei uns kosten Marlboro 3,90 Cent, in Slowenien die Hälfte. Doch Interventionen werden kaum nützen.

Wie steht es mit dem Kampf gegen Schmuggelzigaretten?
Werner Jörgl: Laut einer Studie, bei der weggeworfene Packerln gesammelt und auf ihre Herkunft untersucht wurden, wurde ein Drittel der in Kärnten gerauchten Zigaretten nicht in Österreich gekauft. Wir arbeiten daher mit einer Sicherheitsfirma zusammen, die ihre Beobachtungen wiederum dem Zoll übergibt. Letztens wurden zum Beispiel Raucher in Möllbrücke durch einen Spediteur versorgt, der die illegale Ware direkt vors Haus brachte.

Die Billig-Tschick aus dem Produktionen der Tabakfirmen sind für Ihren Berufsstand aber vermutlich auch nicht das Gelbe vom Ei....
Werner Jörgl: 20 Produkte gibt es beriets am Billigpreis-Sektor. Bei unserer Provision, die im Schnitt 14 Prozent beträgt, ist das kein Honiglecken. Denn man bedenke: Es wird in Kärnten - trotz Wellness-Trend - gleich viel geraucht. Laut Gesundheitsministerium raucht jeder zweite. Also die Stückzahl bleibt gleich, nur unser Ertrag sinkt.