Einziges Thema beim Banken-Ausschuss im Parlament: die nach einem zunächst verschwiegenen Spekulationsverlust von 328 Millionen Euro 2006 ausgebrochene Affäre um die Kärntner Hypo Group Alpe Adria. Das Thema wurde im Ausschuss speziell von Kärntner Abgeordneten hinterfragt. Dabei ein Notenbank-Prüfer neue Erkenntnisse dargelegt.

Kaschiert. So habe die Hypo 2004, als sie wegen ihrer Spekulationsverluste plötzlich zu wenig Eigenmittel hatte, den Fehlbetrag von 100 Millionen über dubiose Konstruktionen zu kaschieren versucht. Wie der Prüfbericht-Autor Roland Pipelka erklärte, habe die Hypo-Leasing-Tochter HLH eigene Aktien verkauft, deren Erwerb durch sieben Investoren über eine Hypo-Tochter in Liechtenstein finanziert wurde. Dazu wurde ein Geld-Ringelspiel von Österreich über Liechtenstein, die britischen Virgin Islands und zurück nach Österreich in Gang gesetzt. Die Notenbank lehnte das konstruierte Eigenkapital ab.

Gegen Sonderdividende. Der Hypo-Kapitalmangel ist noch nicht ausgestanden. Mit einer Kernkapitalquote von knapp über fünf Prozent rangiere sie im internationalen Vergleich "weit unterdurchschnittlich". Sollte das angekündigte Wachstum eintreten, seien monatlich weitere 30 bis 40 Millionen nötig, heißt es im vorzeitig - vor einer Stellungnahme der Hypo - bekannt gewordenen Rohbericht der Notenbank. Deshalb seien Pläne, bald eine Hypo-Sonderdividende auszuschütten, "nicht nachvollziehbar", urteilt die Notenbank.

Zweimal Gesetz verletzt. Sie hat auch den Geldwäscheverdacht gegen die Hypo, allerdings erst heuer geprüft. Aktiv ist die Notenbank im März nach der Verhaftung des kroatischen Ex-Generals Vladimir Zagorec in Wien geworden. Das Resultat: Die Hypo habe in puncto Geldwäsche "zweimal das Bankwesengesetz verletzt", sagte der dabei eher zugeknöpfte Notenbanker Pipelka vor dem Ausschuss.