Die Temperaturen in den vergangenen Wochen kamen zwar nicht den Touristen, dafür aber den Kärntner Maturanten entgegen. Bei brütender Hitze fällt das Lernen bekanntlich schwerer. Jetzt haben die 1046 AHS-Schüler und 1681 BHS-Schüler der letzten Schulstufen die schriftliche Matura zum Großteil absolviert, für "die Mündliche" heißt es aber noch bis Ende Juni "Zähne zusammenbeißen".

Gute Job-Aussichten. Erleichtern könnte das Lernen die durchwegs guten Job-Aussichten, die auf Kärntens Maturanten warten. "Das hat sich verändert, heuer sind die Chancen besser als noch vor einem Jahr", sagt Josef Sibitz vom Arbeitsmarktservice Kärnten. Nicht nur für HTL-Maturanten, auch für AHS-Absolventen.

Zum Thema

Unsicherheit. "Empfunden wird das von den jungen Leuten aber nicht so", weiß Christine Kampfer-Löberbauer, Leiterin der Abteilung für Schulpsychologie und Bildungsberatung. Nach der ersten Erleichterung über die geschaffte Prüfung, käme bei vielen ein Gefühl der Unsicherheit auf. "Eher so, als stünde man ganz am Anfang." Laut Umfragewerten weiß tatsächlich rund ein Drittel der Absolventen nicht, was weiter geschehen soll. "Nicht allein vom Arbeitsmarkt und den Jobchancen sollten Jugendliche ihre Planung abhängig machen, sondern von den eigenen Stärken und Interessen." Ansonsten stünden die Chancen auf Erfolg gering.

Au Pair. Eine Auszeit in Form von einem Jahr Praktikum oder Au Pair-Tätigkeit im Ausland kann mitunter helfen. Allerdings auch nur dann, wenn man sich in der Zeit konkret mit der Zukunft auseinander setzt und sich informiert. Weshalb so vielen Maturanten die Berufswahl Probleme bereitet, liegt für Kamper-Löberbauer auch an der Schulzeit selbst. "Es wäre schön, wenn schon dort gelernt werden würde, Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen", sagt sie. Ebenfalls eine Hilfestellung ist umfangreiche Information. "Nur weil sich der Beruf Webdesigners als Beispiel toll anhört, muss er das nicht für jeden sein."