Die letzten Wochen waren durch Turbulenzen an den Börsen gekennzeichnet. Es war bereits von einem Abschwung die Rede.

MONIKA ROSEN: Eigentlich zeichnet sich der Markt derzeit durch eine erstaunliche Widerstandskraft aus. Gewinn und Wachstum sind in den USA immer wieder über den Erwartungen, in Europa überrascht die Konjunktur sehr positiv. Was am stärksten für eine Korrektur sprechen würde, ist der bereits lang anhaltende Bullenlauf. Das macht einige schon nervös.

Ist eine längerfristige Instabilität an den Börsen zu erwarten?

ROSEN: Das ist immer eine schwierige Frage. Aber der Markt zeigt sich robust. Ich sehe weiterhin eine länger anhaltende positive Grundstimmung.

Was würden Sie derzeit Kleinanlegern empfehlen?

ROSEN: Auf jeden Fall bewahrheitet sich die Sinnhaftigkeit eines ausgewogenen Portfeuilles. Auch wenn Anleihen derzeit wenig Freude machen, sollte man einen Anteil als stabilisierendes Element im Portfeuille haben. Bei Aktien sollte man einen Länder- und Branchenmix fahren. Zwei Tipps wären - Stichwort Hurrikan-Saison in den USA - Ölaktien oder auch Ölfonds. Wenn man sich defensiver aufstellen möchte, wäre die Pharma-Branche einen Blick wert, die in diesem Jahr noch nicht viel zeigen konnte.

Ein Thema war die Leitzinserhöhung der EZB. Was ist in diesem Jahr noch zu erwarten?

ROSEN: Wir glauben, dass wir mit Jahresende bei 4,5 Prozent stehen werden. Die Erhöhungen laufen ja schon seit einiger Zeit. Bisher hat sich der Markt noch nicht davon beeindrucken lassen.