Russische Unternehmen suchen Beteiligungen an Firmen im Westen. Dabei geht es um gewinnbringende Investitionen und modernes Know-how. Der Delegation von Staatspräsident Wladimir Putin gehören einige neureiche russische Investoren an, die ihr Geld in Österreich für Beteiligungen ausgeben wollen. Die Möglichkeiten sind eher begrenzt.

Anteile. Die Beteiligungen am Baukonzern Strabag und an Magna durch Oleg Deripaska waren für längere Zeit wohl die größten Deals. In den großen heimischen Konzernen wie Voestalpine, Böhler-Uddeholm oder OMV stehen keine Anteile zum Verkauf, die Papierindustrie befindet sich überwiegend in ausländischer Hand, die größte Brauerei, BrauUnion, gehört der holländischen Heineken. Auch bei Banken kommen derzeit keine russischen Investoren zum Zug.

Firmen. Was bleibt, sind mittelgroße Firmen etwa im Holz- und Baubereich, die in Russland aktiv werden wollen. Diese Unternehmen brauchen russische Partner, um sich im schwierigen russischen Markt zurechtzufinden, meint der österreichische Handelsdelegierte in Moskau, Johann Kausl.

Kooperation. Die Kooperation mit der russischen Wirtschaft läuft gegenwärtig eher in die andere Richtung. Die Bundesforste haben, ohne russische Beteiligung, aber mit dem Partner finnische Staatsforste ein riesiges Waldgebiet nördlich von Moskau gepachtet. In Graz entwickelt die AVL List für Deripaskas Autokonzern GAZ einen Dieselmotor für mittelschwere Lkw, den GAZ auch an andere russische Autohersteller weiter verkaufen will.

Beteiligungen. Die AUA, die im Osten stark expandiert, hat Mitte Februar mit der sibirischen AirUnion eine Kooperation geschlossen. An diesem Beispiel zeigt sich, wie der Staat die russischen Unternehmen an die Kandare nimmt. Putin erlaubte die Gründung der AirUnion aus fünf regionalen Fluggesellschaften nur unter Beteiligung des Staates in Höhe von 45 Prozent. An gewinnbringenden Beteiligungen nascht der Staat mit.