Sowohl die Sparkassen als auch Raiffeisen bekundeten Montagteils heftiges Interesse an der Kärntner Hypo. Vor allem die Erste Bank, die gemeinsam mit der Kärntner und der Steiermärkischen Sparkasse auftritt, könnte sich einen Schulterschluss mit der Hypo sehr gut vorstellen. "Unsere Aktivitäten, mit jenen der Hypo addiert", so Gerhard Fabisch, Chef der Steiermärkischen, "ergibt speziell für den Südost-Raum sehr interessante Perspektiven." Die Sparkassen-Gruppe habe etwa in Kroatien einen Marktanteil von zwölf Prozent, die Hypo von knapp acht Prozent, zusammen käme man auf rund 20 Prozent und liege damit auf Platz zwei gleich nach der Zagrebacka banka.

Zweites Angebot. Den Gedankengang von Landeshauptmann Jörg Haider, der den Deal mit den Bayern als schon perfekt bezeichnete, weil die BayernLB "über Wert" bezahle, kann Fabisch nicht nachvollziehen. Haider wisse ja nicht, was die Sparkassen bieten, und es sei doch wohl auf jeden Fall sinnvoll, ein zweites Angebot einzuholen. Den Vorwurf, die Sparkassen hätten zu spät auf den Verkauf reagiert, will Fabisch nicht auf seinem Sektor sitzen lassen, da "der Deal ja fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne gegangen ist". Auf verlorenem Posten sehen sich die Sparkassen in Sachen Hypo deswegen nicht. "Der Deal ist perfekt, wenn er unterschrieben ist, noch ist er nicht unterschrieben", sagte Erste-Sprecher Michael Mauritz.

Weitere Interesenten. Grundsätzliches Interesse an der Hypo Group Alpe-Adria kam Montag auch von der Raiffeisen-Geldgruppe: "Landeshypothekenbanken sind für Raiffeisen grundsätzlich interessant. Sollte uns die Hypo Alpe Adria noch angeboten werden, prüfen wir gerne die Unterlagen", so der Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Walter Rothensteiner.