Groß war der Jubel als Politiker 2005 plötzlich Millionen für "Leuchtturm-Projekte" im Lande bekamen. Die Euro-Zeichen in ihren Augen waren damals fast so groß wie jetzt, beim bevorstehenden Verkauf der Hypo Group Alpe Adria an die BayernLB.

Swap-Skandal. Mit dem Vorgriff auf einen - seit dem Swap-Skandal des Vorjahres - nicht so schnell möglichen Börsegangs der Hypo holte man sich vor zwei Jahren 500 Millionen Euro von Großanlegern. Zurückzuzahlen sind im Juni 2008 allerdings 556 Millionen Euro - eine äußerst teure Finanzierung leerer Landeskassen.

Zukunfstfonds. Aber es kommt noch dicker: Die Hälfte des Geldes wurde bereits ausgegeben (siehe oben), im Zukunftsfonds liegen nur noch 250 Millionen. Angelegt ist das Geld zudem wenig rentabel - so manches Sparbuch wirft mehr ab.

Dass es im Landesbudget bis zur Tilgung im nächsten Jahr 306 Millionen Euro gibt, ist unwahrscheinlich. "Man hätte für die Anleihenzinsen und das verbrauchte Geld einen Kredit aufnehmen müssen. Das hätte dieses Abenteuer noch teurer gemacht", meint Landesrat Josef Martinz von der ÖVP. Der Spielraum des Landes ist gering, der Verkauf muss über die Bühne.

Bayern-Millionen. Stellt sich die Frage, was mit den Bayern-Millionen geschehen soll. Beim ersten Zukunftsfonds streiten sich SPÖ und ÖVP um die Patenschaft des Ausgabestopps. Nicht zuletzt eine Initiative der Sozialpartner und ein Landtagsbeschluss konnten Schlimmeres verhindern. Der Zugang der Parteien zu den neuen - diesmal nicht gepumpten - Millionen ist unterschiedlich. Die Rechnung dagegen einfach: Das Land erhofft sich im Idealfall 800 Millionen. Abzüglich der 556 zu tilgenden Millionen und zuzüglich der vorhanden 250 Millionen ergibt das grob 500 Millionen.

Kapital parken. Die ÖVP will das gesamte Kapital parken, nur die Zinsen nutzen. Beim regierenden BZÖ ist man schon spendabler. "100 Millionen wollen wir gleich für Sozial- und Wirtschaftsprojekte ausgeben, der Rest soll für nächste Generationen gespart werden", so Stefan Petzner, Sprecher von Landeshauptmann Jörg Haider. Gaby Schaunig will sich derweil auf nichts Konkretes einlassen. "Ich kämpfe noch für den Erhalt der Bank. Mir ist nur wichtig, dass Haider nur ja kein Geld davon bekommt. Er würde alles verprassen", so die SPÖ-Politikerin.