Im Vergleich zur 111 Jahre alten Kärntner Hypo ist die 35-jährige BayernLB ein Jungspross und dennoch mehr als zehnmal so groß. 1972 aus einer Fusion hervorgegangen, gehört sie zur Hälfte dem Freistaat und den bayerischen Sparkassen. Das siebentgrößte Kreditinstitut Deutschlands hat nicht nur auf allen wichtigen Finanzplätzen der Welt Niederlassungen, sondern auch Töchter in Osteuropa. Zu ihr gehören die ungarische MKB, die MKB Unionbank in Bulgarien, die Romexterra Bank in Rumänien sowie eine slowenische Repräsentanz. Erst bei der Bilanzpräsentation Ende April kündigte Vorstandschef Werner Schmidt an, Zukäufe "in Mittel- und Osteuropa zu prüfen". Dass der Bankier von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber die Hypo Group im Visier hatte, wussten in Kärnten nur wenige.

Anteile. 1996 kaufte man Anteile an der Bawag, von der man sich 2004 mit einem blauen Auge trennte. Obwohl erfolgreich, blieb die BayernLB nicht von Skandalen und schlechtem Risikomanagement verschont: 1997 versenkte man in Asien Kredite für 800 Millionen Euro. 2002 drohte nach dem Konkurs des Medienzaren Leo Kirch ein Zwei-Milliarden-Euro-Loch in der Bilanz. Geschlossen werden konnte es nur mit Kündigungen von Mitarbeitern. Kritiker werfen der Bank allzu große Willfährigkeit gegenüber den Wünschen bayrischer Politiker vor.