Sie waren einmal Aufsichtsrat bei Böhler-Uddeholm. Was sagen Sie zu den Vorgängen rund um die Aktientransfers?
WILHELM RASINGER: Ich finde das alles eigenartig. Hinter den Gesprächen steckt mehr, als bisher gesagt wurde.

Wie stehen Sie zum Einstieg des britschen CVC-Fonds?

RASINGER: Mich stört enorm, dass wir nicht wissen, wer hinter dem Fonds steht.

Warum stört Sie das?
RASINGER: Fonds sind mit Vorsicht zu genießen. In England wird viel mit russischem Geld gearbeitet.

Ist es nicht egal, woher das Geld kommt?
RASINGER: Von Investoren, die man nicht einschätzen kann, weiß man nicht, wie sie sich verhalten.

Die Fries-Gruppe hält fast 21 Prozent an Böhler-Uddeholm. War es ein Fehler, dass keine österreichische Aktionärsstruktur auf breiter Basis geschaffen wurde?
RASINGER: Man wird nicht so rasch klären können, ob es einen Interessen-Pool gibt, nach dem Motto, getrennt marschieren, vereint schlagen. Gibt es bereits Absprachen? Vieles ist unklar, es fehlen noch zu viele Informationen.

Böhler-Uddeholm hat eine große Zahl an Kleinaktionären. Wie werden sich diese verhalten?
RASINGER: Es sind darunter mehrheitlich ausländische Investoren, die keinen Bezug zu Österreich haben. Daraus kann man keine Abwehrgruppe bilden. Kleinaktionäre ändern rasch ihre Meinung. Werden ihnen attraktive Preise für die Aktien geboten, kassieren sie das Geld und ziehen ab.