Die 2004er-Bilanz der Hypo Alpe-Adria-Bank steht - wie es aussieht - endgültig: Die nach den Swap-Verlusten geforderte Neuerstellung wurde bereits vor Wochen abgeschlossen. "Vor kurzem haben auch die Wirtschaftsprüfer ihre Unterschrift darauf gegeben", erklärte gestern Hypo-Chef Wolfgang Kulterer gegenüber der Kleinen Zeitung. Nachdem nun beim neuen Jahresabschluss weder Confida noch Deloitte Probleme sehen, rechnet Kulterer damit, dass auch der Aufsichtsrat die 2004er Bücher absegnen. "Das soll am Freitag über die Bühne gehen", so Kulterer.

Untersuchungsgericht. Zu einem möglichen Enthebungsverfahren der Finanzmarktaufsicht (FMA) und den Untersuchungen der Klagenfurter Staatsanwaltschaft hält sich Kulterer dagegen bedeckt. Mit dem Verweis auf laufende Verfahren will er auch nicht kommentieren, dass die Swap Causa nun erstmals auch die Gerichte Beschäftigt. Um weitere Ermittlungen durchführen zu können, schaltet die Staatsanwaltschaft Klagenfurt am Mittwoch das Untersuchungsgericht ein. "Wir müssen diesen Schritt unternehmen, damit ein Gutachter zugelassen werden kann", erklärt die mit der Causa beschäftigte Staatsanwältin Carmen Riesinger. Als Sachverständiger hat die Staatsanwältin derzeit zwei Kandidaten im Auge, die beide "sicher nichts mit der Hypo zu tun haben und auch nicht aus Kärnten stammen".

Ermittlungen. Gegen wen sich die Ermittlungen richten, will die Juristin nicht bekann geben - untersucht werde wegen des Verdachts der Untreue und der Verschleierung von Bilanzen, so Riesinger. Für alle Beteiligten, wird betont, gelte nach wie vor die Unschuldsvermutung.

Termine und Heuschrecken. Zum wiederholten Male äußerte Landeshauptmann Jörg Haider gestern seinen Unmut über die Finanzmarktaufsicht (FMA). In einem offenen Brief an die FMA kritisierte er, dass Kulterer, bisher im gesamten Verfahren nicht die Möglichkeit gegeben wurde, seinen Standpunkt darzulegen. Zugleich ersuchte der Landeshauptmann in dem Schreiben als Hauptaktionär auch um einen Termin für Hypo-Chef Kulterer bei der FMA an.