Geht mit dem Namen der Metaller auch ihr Mythos verloren?
RAINER WIMMER: Absolut nicht. Die Metaller sind nicht nur eine starke Gewerkschaft, sondern auch eine Art Gefühlseinheit. Daher haben wir überhaupt keine Angst, dass ihr Mythos verloren gehen könnte. Auch deshalb nicht, weil es Fusionen auch schon in den letzten Jahren gegeben hat und dieser Weg eigentlich vorgezeichnet war.

Wie kommt es, dass Sie als Nicht-Metaller erster Vorsitzender der neuen Gewerkschaft werden, die doch weiter stark von den Metallern geprägt wird?
WIMMER: Es ist viel komplizierter als Sie glauben. Ich komme aus der Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss, die dann mit den Metallern fusionierte. Als Salinenarbeiter bin ich wirklich ein gelernter Bergmann. Einen lupenreineren Metaller als mich werden Sie nicht finden. Und als ausgebildeter Elektriker bin ich sogar ein Doppel-Metaller, wenn Sie so wollen.

Was sollen die Gewerkschaftsfusionen eigentlich bringen?
WIMMER: Auch eine Arbeitnehmervertretung muss Synergieeffekte nützen und sich aufstellen für die Zukunft. Das alte Sprichwort heißt: "Gemeinsam sind wir stärker". Je stärker eine Gruppe also ist, umso stärker kann sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

Und was bringt das den Mitgliedern?
WIMMER: Wir glauben, dass für die Mitglieder draußen hauptsächlich eines wichtig ist: Wenn die ein Problem haben, nehmen sie den Hörer und dann brauchen sie einen Ansprechpartner, der helfen kann. Darum geht es auch bei diesem Schritt.