Herr Lauda, es soll einen Geheimplan geben, wonach Sie die AUA retten, sollte der Deal mit der Lufthansa platzen?
NIKI LAUDA: Blödsinn! Gar nichts gibt es. Ich habe davon keine Ahnung. Und ich habe es derzeit auch nicht vor.

Derzeit? Zu gegebenem Zeitpunkt wäre das sehr wohl ein Thema für Sie? Etwa eine Fusion von AUA und "flyniki"?
LAUDA: Mit Niki gemeinsam etwas zu machen, eine österreichische Lösung, in etwa nach dem Modell der "Alitalia", wäre im Fall der Fälle natürlich die vernünftigste Lösung. Aber wie gesagt, momentan denke ich darüber nicht nach.

Was haben Sie für ein Gefühl, wird die Übernahme der AUA durch die Lufthansa tatsächlich platzen?
LAUDA: Ich möchte hier nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Brüssel muss entscheiden. Ich sitze in der ersten Reihe und warte, wie diese Entscheidung ausfällt. Eines ist aber klar: Dass die Lufthansa nicht zu dominant werden darf, darauf muss die EU aufpassen, dafür ist man in Brüssel verantwortlich.

Auch Sie haben gegen die AUA-Übernahme Einspruch eingelegt. Bekommt man da nicht irgendwie ein schlechtes Gewissen?
LAUDA: Moment, Moment. Das ist ja die größte Frechheit. Ich bin sicher nicht mit schuld, sollte der Deal nicht zustande kommen. Ich habe überhaupt nichts beeinsprucht. Ich habe, wie andere Fluglinien auch, von der EU-Kommission einen Fragebogen erhalten, wo verschiedene Punkte mit ja oder nein zu beantworten waren.

Aber Sie haben immer Ihre Bedenken geäußert?
LAUDA: Weil die Politik hier etwas ruckzuck durchziehen wollte, was auf Kosten anderer geht. Der Wettbewerb muss bestehen bleiben. Wenn es nur noch eine riesengroße Lufthansa, also ein Monopol gibt, würde sich das in erster Linie auf die Ticketpreise auswirken.

Noch einmal zu Ihrer österreichischen Lösung. Ist die jetzt für Sie denkbar oder nicht?
LAUDA: Ich habe darüber bereits vor zwei Jahren mit den Verantwortlichen in der ÖIAG gesprochen. Aber das hat damals keinen Menschen interessiert. Ich dränge mich sicher nicht mehr auf, meine Fluglinie funktioniert ja.