Herr Haberleitner, nach den Turbulenzen um die Sonntagsöffnung Ihrer Kette Dayli häufen sich die schlechten Nachrichten für Ihr Unternehmen. Was ist da konkret los?

RUDOLF HABERLEITNER: Der Konflikt mit der Gewerkschaft hat uns einen Schaden von 20 Millionen Euro hinterlassen und uns die Finanzierung zerstört. Die Umsetzung unseres Konzeptes würde 2013 1500 Arbeitsplätze schaffen. Aber danach sieht es im Moment nicht aus.

Und daran ist die Gewerkschaft schuld?

HABERLEITNER: Sie agiert unfair. Den Grund kennen wir nicht. Jedenfalls bekommen wir von den österreichischen Banken keinen Kredit mehr, obwohl wir ein gutes, schlüssiges Konzept haben. Wir haben nur Verbindlichkeiten bei unseren Lieferanten, keine Schulden bei der Bank, aber eben auch keinen Kredit. Derzeit arbeiten wir mit Eigenmitteln.

Sie haben die Dayli-Anteile von Novomatic zurückgekauft und brauchen neue Investoren. Wie läuft die Suche?

HABERLEITNER: Wir verhandeln mit zwei Interessenten und sind schon weit fortgeschritten, in der kommenden Woche könnte es eine Entscheidung geben. Bei einem Interessenten handelt es sich rein um Private Equity (Finanzinvestor, Anm.), der andere ist ein Mix aus Handelsunternehmen und Investor. Wir sind außerdem auch mit ausländischen Banken im Gespräch.

Wie viel Geld ist nötig, damit Dayli wieder auf Kurs kommt?

HABERLEITNER: Eine Anschubfinanzierung in der Höhe von 20 Millionen Euro und eine Bankverbindung. Ein Kredit wäre uns bei den derzeit niedrigen Zinsen freilich lieber, denn ein Investor wird eine höhere Rendite verlangen.