Im Kampf um die Rettung des krisengeschüttelten italienischen Modekonzerns Benetton hat der seit sechs Monaten amtierende CEO Claudio Sforza den Gewerkschaften die Schließung unrentabler Shops angekündigt. Dabei sollen vor allem Geschäfte im Franchise geschlossen werden. Auf diese Weise hofft Sforza, das Unternehmen in zwei Jahren wieder auf Gewinnkurs zu bringen. Die zum Unternehmen gehörende Marke Sisley könnte verkauft werden.

Benetton steckt schon seit Jahren in einer tiefen Krise. Das Unternehmen ist in 80 Ländern weltweit vertreten und zählt mehr als 3700 Geschäfte. Es bekommt die Konkurrenz von Unternehmen stark zu spüren, die Billigmode anbieten.

Zuletzt Milliardenverlust

In den vergangenen zehn Jahren hat der Modekonzern aus dem oberitalienischen Treviso in Venetien 1,6 Milliarden Euro Verlust gemacht. 800 Millionen Euro wurden von Benettons Mutterkonzern Edizione gedeckt, die im Infrastrukturbereich aktiv ist.

Mit 82 Jahren hatte Firmengründer Luciano Benetton 2018 das Ruder seiner Modegruppe wieder übernommen, das er 2012 hergegeben und die Führung einigen Managern überlassen hatte. Die Ergebnisse enttäuschten den Modeunternehmer zutiefst. Zuletzt startete die Modegruppe mit einer Umstrukturierung des Europa-Geschäfts mit Schwerpunkt Straffung des internationalen Retail-Netzes.