Personalabbau, Insolvenzen und Werksschließungen: In den vergangenen Tagen hat eine Negativschlagzeile aus der heimischen Wirtschaft die nächste gejagt. Es sei eine Zeit, die „einen als Wirtschaftsreferent unruhig schlafen lässt“, wie Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) betont. Umso wichtiger sei es, an der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Kärnten zu arbeiten und bei der Förderkulisse für die Unternehmen nachzujustieren. Was allerdings angesichts des Sparkurses des Landes eine Priorisierung erfordere. Für den Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds heißt das abspecken.

„Wir sparen in der Struktur ein, damit mehr Mittel für die Wirtschaft bleiben“, betont Schuschnig. Der seit Frühjahr amtierende neue KWF-Vorstand Roland Waldner habe einen beispielgebenden Reformkurs gestartet, bei dem zehn Prozent der Overhead-Kosten eingespart werden sollen. Hochglanz-Broschüren und das Magazin habe man eingestellt, dafür aber die volldigitalisierte Förderabwicklung auf die Beine gestellt. Offene KWF-Stellen werden zum Teil nicht nachbesetzt.

„Ganz Kärnten ist das Büro“

„Der KWF-Standort in Klagenfurt ist unser Meeting-Point, aber unser Büro ist ganz Kärnten“, sagt Waldner. Die Mitarbeiter des KWF werden auch dank zwei neuer Fahrzeuge, für die der Vorstand auf einen Dienstwagen verzichtet hat, verstärkt bei den Unternehmen vor Ort sein. Denn man wolle kein Zeiträuber für die unter Druck stehenden Betriebe sein, sondern ihnen aktiv Angebote machen und auch Brücken zu anderen Fördereinrichtungen schlagen. Der Fokus liegt auf Innovation. „Denn das ist die wesentliche Chance“, betont Martin Zandonella, Vorsitzender des KWF-Kuratoriums. Vielen kleinen und mittelständischen Kärntner Firmen sei gar nicht bewusst, dass Innovation nicht nur Sache großer Konzerne sei, erläutert Waldner. An diesem Punkt setze man an und wolle Potenziale aufzeigen.

Von Jänner bis November wurden bisher 1890 Förderanträge eingereicht, im Jahr davor waren es im gleichen Zeitraum nur 913. Das gesamte Jahresbudget des KWF, der aktuell 40 Mitarbeiter hat, soll 43 Millionen Euro betragen, wobei davon 38 Millionen Euro die Fördermittel ausmachen. Aktuell wird der KWF, der, wie Waldner betont, die Kooperation mit Institutionen wie Wirtschaftskammer und build! forciert und Doppelgleisigkeiten abbaut, vom Wirtschaftspolitischen Beirat evaluiert.