Zum ersten Mal ist der wohl renommierteste Preis für Wirtschaftsjournalismus, der Horst-Knapp-Preis, an die Kleine Zeitung vergeben worden. Bei einer Feier in kleinem Rahmen im Bank Austria Kunstforum auf der Freyung in Wien wurden die beiden Ressortleiter Manfred Neuper (Steiermark) und Uwe Sommersguter (Kärnten) mit dem hochkarätigen Preis ausgezeichnet.

Die Preisträger mit Markus Mair, Wolfgang Fercher, Xenia Daum, Hubert Patterer und Thomas Spann
Die Preisträger mit Markus Mair, Wolfgang Fercher, Xenia Daum, Hubert Patterer und Thomas Spann © Aufreiter Georg

In ihrer Begrüßung lobte die Gastgeberin, Uni-Credit-Vorständin Marion Morales Albiñana-Rosner, die „Übersetzungsfähigkeit“ der beiden Autoren, denen es gelinge, die „Komplexität wirtschaftlicher Prozesse begreifbar“ und für die breite Öffentlichkeit „verständlich“ zu machen. Sommersguters und Neupers publizistisches Wirken würde sich durch „Sachlichkeit, Vielfältigkeit und Unaufgeregtheit“ auszeichnen. „Gerade in Zeiten von Umbrüchen wächst die Bedeutung von Qualitätsmedien.“

Laudator Gottfried Haber
Laudator Gottfried Haber © Aufreiter Georg

„Kleine Zeitung, groß in der Wirtschaftsberichterstattung“

In seiner Laudatio schloss der Vizegouverneur der Nationalbank, Gottfried Haber, nahtlos an die Würdigung an. Komplexe Sachverhalte aus dem Bereich der Wirtschaft nicht nur korrekt, sondern auch allgemein verständlich zu erklären, bezeichnete der Ökonom als „die Königsdisziplin“ des Journalismus. Die beiden Preisträger würden diesem Anspruch in hervorragender Weise gerecht werden. Von kleinen wirtschaftlichen Details bis hin zu großen Serien würden Sommersguter und Neuper ein breites publizistisches Spektrum abdecken. „Sie liefern fundierte Analysen und sind in der Lage, komplexe Zusammenhänge in journalistischen Content zu verwandeln.“

Und: „Die Kleine Zeitung bezeichnet sich als klein, in der Wirtschaftsberichterstattung zeichnet sie sich aber durch großen Journalismus aus.“ Neuper leitete das Wirtschaftsressort in der Steiermark, Sommersguter in Kärnten. Ohne Details aus den internen Beratungen der Jury zu verraten, deutete Haber an: „Die Entscheidung war klar und eindeutig.“

Festrednerin Sigrid Stagl
Festrednerin Sigrid Stagl © Aufreiter Georg

In ihrem Festvortrag ging WU-Professorin Sigrid Stagl, auf das Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie ein. Die Chefin des Instituts für „Ecological Economics“ forderte eine Entkopplung der Wirtschaft von den Emissionen und räumte mit der Vorstellung auf, dass eine Dekarbonisierung nur Kosten verursache. Je weniger ambitioniert der Umstieg gelinge, umso höher seien die Folgekosten, rechnete Stagl vor. „Es gibt nicht die Option, dass es nichts kostet. Dekarbonisierung ist die kosteneffizienteste Maßnahme.“

Dankesworte der beiden Preisträger
Dankesworte der beiden Preisträger © Aufreiter Georg

Der Preisverleihung wohnten neben den ehemaligen Preisträgern Volker Obermayer, Michael Csoklich,  Manfred Schumi, Andreas Schnauder starke Abordnungen aus Graz und Klagenfurt bei. Zu den Gratulanten zählten der Vorstandsvorsitzende der Styria Media Group, Markus Mair, die beiden Kleine Zeitung-Geschäftsführer Xenia Daum und Thomas Spann, die Chefredakteure Hubert Patterer und Wolfgang Fercher, die ehemaligen Chefredakteurinnen der Kleinen Zeitung, Antonia Gössinger und Eva Weissenberger, Wien-Chef Michael Jungwirth, Innenpolitik-Chef Walter Hämmerle sowie der stellvertretende Chefredakteur der Presse Gerhard Hofer.