Der deutsche Pressenhersteller Schuler, Tochter des steirischen Anlagenbauers Andritz, baut deutschlandweit insgesamt 474 Stellen ab und schließt den Standort Weingarten komplett. Das teilte Andritz-Chef Joachim Schönbeck am Montag mit. Er begründete den Schritt mit dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld für die Kunden in der Automobilindustrie und damit auch für Maschinen- und Anlagenbauer.

„Deshalb sehen wir uns darin bestätigt, nun diese Maßnahmen zu ergreifen. Dabei werden wir allerdings darauf achten, das Wachstum unseres Service-Geschäfts nicht zu gefährden“, so Schönbeck. In Weingarten sind aktuell etwa 270 Mitarbeiter beschäftigt. Hier sollen rund 140 Stellen an andere Standorte verlagert werden, sodass noch etwa 130 von einem eigentlichen Abbau betroffen wären, wie ein Sprecher mitteilte. Ferner sind die Schließung der Produktion sowie Kapazitätsanpassungen in den anderen Bereichen im baden-württembergischen Gemmingen vorgesehen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Dort geht es unter anderem um die Automation von Presslinien. In Gemmingen entfallen durch die Schließung der Produktion etwa 90 von derzeit rund 330 Stellen.

Gespräche mit Arbeitnehmervertretern folgen

In den 474 Stellen, die bei Schuler in Deutschland wegfallen sollen, sind bereits die zum Verkauf stehenden Bereiche der Produktion am Standort Erfurt eingerechnet. Dort sollen bis Mitte nächsten Jahres unter anderem die mechanische Fertigung und das Schweißwerk verkauft werden. In Erfurt sollen durch den Verkauf von mechanischer Fertigung und Schweißwerk rund 130 von 340 Stellen wegfallen.

Die Geschäftsleitung des Pressenherstellers möchte umgehend die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über die Umsetzung der Maßnahmen aufnehmen und diese bis zum Jahresende abschließen. Schuler gehört zum Andritz-Konzern und beschäftigt weltweit 4700 Männer und Frauen, davon 2400 in Deutschland an sechs Standorten. Der Hauptsitz ist im baden-württembergischen Göppingen. Das Unternehmen veröffentlichte keine einzelnen Geschäftszahlen.