Der deutsche Autobauer BMW stellt seine Design-Mannschaft neu auf. Und dabei spielt künftig auch ein Steirer eine wesentliche Rolle: Maximilian Missoni , zuletzt Head of Design der schwedischen Elektromarke Polestar, wechselt mit 1. Oktober zum global größten Premium-Hersteller nach München. Im Team der BMW Group Designer, das weiter von Adrian Hooydonk geleitet wird, soll der 46-jährige Grazer als Vice President nicht nur die Verantwortung für das Design der Edel-Baureihen der Kernmarke übernehmen, sondern auch der neuen exklusiven BMW Submarke Alpina das Gesicht geben. Er folgt damit Domagoj Dukec, der zur Marke Rolls-Royce wechselt. Die Baureihen der Kompakt- und Mittelklasse sowie die sportlichen BMW M-Modelle übernimmt der bisherige Mini-Chefstylist Oliver Heilmer. An die Spitze des Mini-Designs rückt Holger Hampf nach.
Shootingstar der Szene
Der Wechsel zu BMW ist ein glanzvoller Höhepunkt in der Karriere des Grazer Architektensohns, der seit Jahren als Shootingstar der Szene gilt. Seine Sporen verdiente er sich schon vor 20 Jahren als junger Designer bei Volkswagen, wo er unter dem damaligen Vorstandschef Bernd Pischetsrieder eine vielbestaunte Roadster-Studie ablieferte und danach als Senior Exterior Designer den Prototyp des Einliterautos entwarf. Nach zehn Jahren bei Volkswagen wechselte 2012 Missoni, der in Linz Industrial Design studierte und später das Royal College of Art in London absolvierte, zu Volvo nach Göteborg, wo er das Exterieur-Design der schwedischen Marke verantwortete. 2018 wurde Missoni zum Head of Design des Start-ups Polestar bestellt und gab den ersten Modellen der ebenfalls in Göteborg beheimateten jungen Elektromarke das Gesicht. Sein Nachfolger bei Polestar – einem Joint Venture von Volvo und der chinesischen Konzernmutter – ist der frühere Audi-Designer Philipp Römers.
Die BMW Group erzielte im Vorjahr einen weltweiten Absatz von 2.555.341 Einheiten der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Die Planungen für einen neuen Absatz-Rekord 2024 werden die Bayern aber vor allem wegen der anhaltenden Marktschwäche in China streichen müssen. Zwar ist BMW weiterhin der erfolgreichste Premium-Anbieter vor Mercedes in China, aber auch die Bayern mussten im ersten Halbjahr einen Absatz-Rückgang um 4,2 Prozent verkraften. Die aktuellen Prognosen für 2024 liegen bei über 2,4 Millionen Fahrzeugen.
Gerhard Nöhrer