Eine „Brücke zwischen Wirtschaft und Schule zu bauen“ – mit dieser Mission sind Jakob Frey und seine Frau Sonja vor 20 Jahren angetreten und initiierten mit „Schoolgames“ ein Projekt spielerischen Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge. Aus dem Projekt ist das Kernstück des gemeinsamen Unternehmens „freyspiel GmbH“ geworden. 1998 gegründet, sorgte die Familie ab 1998 im deutschsprachigen Raum für Aufsehen. Frey, der selbst sagt, „alle Höhen und Tiefen des Unternehmerlebens durchlebt zu haben und sich immer wieder erfunden zu haben“, hatte damals die Lizenzen für neue Varianten des Brettspielklassikers DKT erworben – und brachte eine Vielzahl an eigenen Editionen heraus, u. a. für alle neun Bundesländer und auch ein „Wirtschafts DKT“. Der Clou dahinter: Die einzelnen Felder wurden als Werbeflächen an jeweils regionale Betriebe verkauft. Es gab auch eigene Spiele für Unternehmen. In Summe verkauften sich Freys Varianten in diesen Jahren besser als das Original DKT. „Das war ein sehr großer Erfolg und zwischenzeitlich das bestverkaufte Brettspiel Österreichs“, erinnert sich Frey. Der 60-Jährige ist seit 2015 auch Bürgermeister der Gemeinde Hart bei Graz.
Bereits in diesen Anfangszeiten zeigte sich, dass immer mehr Interesse daran bestand, Spiele auch in Schulklassen zu verwenden. Frey verfeinerte seine Ideen, „wir wollten Lehrer dabei unterstützen, um Kinder für Wirtschaft zu begeistern und Zusammenhänge mit Brettspielen spielerisch zu verdeutlichen“. Schoolgames war geboren. 2004 wurden diese Spiele – in Abstimmung mit dem österreichischen Bildungsministerium – dann tatsächlich erstmals in Schulen eingesetzt. Seitdem wurden die Brettspiele von mehr als 7800 Lehrkräften an 4500 Schulen in Deutschland, Österreich und der Slowakei eingesetzt. Zusätzlich zum Brettspiel werden Unterrichtsmaterialien und Online-Veranstaltungen zur Berufsorientierung angeboten. Das Prinzip dahinter: Für die Schulen, Lehrer und Kinder ist das kostenlos, Frey hat vielmehr ein wachsendes Netz an Partnerunternehmen etabliert. Gut 4,5 Millionen Schülerinnen und Schüler habe man über die Jahre damit erreicht, so Frey. Mehr als 118.000 Brettspiele seien kostenfrei verteilt worden. Das Portfolio wurde von Wirtschaft auch auf die technischen MINT-Fächer erweitert, jeweils mit dem Ziel, Erlerntes „spielerisch in die Praxis umzusetzen“, wie Frey betont. Über die Jahre haben sich regelrechte Events daraus entwickelt, so gibt es jedes Jahr ein Schoolgames-Turnier unter den 200 besten Schülerinnen und Schülern Österreichs.
Im 20. Jubiläumsjahr ist es nun zu einer durchaus spektakulären Übernahme seines „Lebenswerks“ gekommen: Die Funke Works GmbH (Teil der Funke Mediengruppe), ein großer Branchenplayer, hat die „freyspiel GmbH“ gekauft. Funke Works versteht sich mit seinen Spezialportalen „als Big Player im Ausbildungsmarkt“. Tobias Heberlein, der Geschäftsführer von Funke Works betont: „Jakob Frey und sein Team sind mit den Schoolgames seit vielen Jahren geschätzte Partner unserer österreichischen Plattform Lehrstellenportal. Daher verfolgen wir die Entwicklung des Unternehmens schon lange.“ , sagt Tobias Heberlein. „Die Schoolgames sind in den österreichischen Schulen so fest verankert wie in Deutschland die Azubiyo-Arbeitshefte zur Berufsorientierung und Bewerbung.“ Man wolle mit gemeinsame Aktivitäten die „Schulpartnerschaften in beiden Ländern weiter stärken“, so Heberlein, der das Team von freyspiel in dieser Woche am Firmensitz in Hart bei Graz besucht hat. Frey unterstreicht: „Die Schoolgames sind zum festen Bestandteil der Berufsorientierung an Schulen geworden. Damit dieses Angebot auch weiterhin bestehen bleibt, war ich auf der Suche nach einem bildungsbegeisterten Partner, der unser Projekt in sein Portfolio integrieren kann. Mit Funke Works habe ich einen solchen Partner gefunden“, so Frey.
Zu Funke Works gehören u. a. auch die Portale Azubiyo.com und lehrstellenportal.at – beide verfolgen das Ziel, Jugendliche bei der Lehrstellensuche zu unterstützen „und sind mit den Schoolgames auch schon seit vielen Jahren in den Schulen präsent. Diese Synergien wollen wir nutzen“.