Das Oberlandesgericht (OLG) Wien hat dem Rekurs der Republik Österreich gegen die Treuhandsanierung der insolventen Signa Development Selection AG stattgegeben. Damit hat das Gericht dem Sanierungsplan die Bestätigung versagt. „Bis zur Rechtskraft der vorliegenden Entscheidung des Oberlandesgerichtes Wien wird das Verfahren weiterhin als Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung geführt“, teilte die Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer am Freitag in einer Aussendung mit.

Die Unternehmensfortführung der Signa Development bleibe „weiterhin aufrecht“, hieß es von Fruhstorfer. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Treuhandlösung die beste für die Gläubiger ist. Durch die ersten Verkäufe in der Signa Development Selection und den frühen Massekredit wäre für die Erfüllung eine sehr gute Ausgangslage geschaffen gewesen“, so die Sanierungsverwalterin.

Nachdem das Gericht den Sanierungsplan gekippt hat, droht nun der Konkurs. Die Signa Development kann den OLG-Entscheid aber noch vor dem Obersten Gerichtshof (OGH) bekämpfen. Das Management des Unternehmens hat nun zwei Wochen Zeit, um ein Rechtsmittel zu erheben.

Die Republik mit Finanzprokuratur-Chef Wolfgang Peschorn legte zuvor, wie auch gegen die Treuhandsanierung der Signa Prime, Rechtsmittel ein. Auch bei der Signa Prime hat das OLG Wien auf Antrag der Finanzprokuratur den Sanierungsplan gekippt, das Unternehmen fechtet die Entscheidung allerdings an. Peschorn erwartet sich von einem Konkursverfahren statt einer Treuhandsanierung mehr Transparenz bei der Abwicklung und eine bessere Aufarbeitung der bisher größten Wirtschaftspleite Österreichs.