Die Wirtschaft im Euroraum hat sich einer Umfrage zufolge im Juli nur mit Ach und Krach in der Wachstumszone gehalten. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,8 Zähler auf 50,1 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch mitteilte. Das Barometer, bei dem Einkaufsmanager von Firmen die Geschäftsbedingungen beurteilen, wird an den Finanzmärkten als Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung stark beachtet. Es zeigt bei Werten über 50 ein Wachstum an.

„Bremsfaktor Nummer eins“ war laut S&P Global erneut die Industrie. Hier wurde die Produktion mit der höchsten Rate seit Jahresbeginn zurückgefahren. Lediglich das erneute Wachstum des Servicesektors verhinderte, dass der Euroraum in den roten Bereich abrutschte. Doch auch die Dienstleister verzeichneten die geringsten Geschäftszuwächse seit März.

Frankreich und Deutschland schrumpfen

Die beiden größten Volkswirtschaften im Euroraum schnitten erneut unterdurchschnittlich ab: Die deutsche Wirtschaftsleistung schrumpfte erstmals seit vier Monaten wieder. Und mit Frankreichs Wirtschaft ging es zum dritten Mal hintereinander bergab. Die übrigen von der Umfrage erfassten Länder vermeldeten hingegen erneut Wachstum, wenngleich die Steigerungsrate hier so niedrig ausfiel wie seit Jänner nicht mehr.

Die Wirtschaft im Euroraum war aus Sicht der EZB im Frühjahr weiter auf Wachstumskurs. Es gebe Hinweise darauf, dass sie im zweiten Quartal zugelegt habe, wenn auch langsamer als zu Jahresbeginn, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde nach dem jüngsten Zinsbeschluss.

Der Dienstleistungssektor treibe die Erholung an, während die Industrieproduktion und der Warenexport weiter schwach ausfielen. Die Wirtschaft im Währungsraum war im ersten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen. Ende 2023 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 0,1 Prozent geschrumpft.