Die US-Ratingagentur Fitch hat ihre Bewertung für Österreich von AA+ bestätigt. Auch der Ausblick blieb unverändert bei „Stabil“. Das Rating werde von einer diversifizierten und wohlhabenden Wirtschaft sowie starken politischen und sozialen Institutionen unterstützt. Demgegenüber stünde jedoch eine im Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlichem Rating hohe Staatsverschuldung, schreibt Fitch.

0,4 Prozent Wachstum

Die Agentur geht für heuer von einem schwächeren Wachstum und höheren Ausgaben wegen der Verlängerung der Strompreisbremse und der Aussetzung der CO2-Steuern bis Ende 2024 aus. Für 2024 sehen die Analysten ein Wachstum von 0,4 Prozent. Haupttreiber sei der private Konsum, der von einem Reallohnwachstum und einem robusten Arbeitsmarkt unterstützt werde. Das Lohnwachstum könnte allerdings die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes belasten.

Banken widerstandsfähig

Das Bankensystem stuft Fitch als weitgehend widerstandsfähig ein. Russische Bankaktiva seien vor allem in ein paar größeren österreichischen Banken kumuliert, das Risiko scheine für den Sektor insgesamt überschaubar. Eine eher geringe Haushaltsverschuldung verringere zudem Risiken, die aus rückläufigen Immobilienpreisen entstehen könnten.

Geplantes Defizit könnte halten

Trotz höherer Ausgaben und weniger Wachstum dürfte Österreich sein geplante Defizit von 2,9 Prozent des BIP für heuer erreichen können. Im Vergleich zu anderen Ländern mit AA-Rating sei die Verschulung allerdings eher hoch. In den beiden kommenden Jahren sollte sich das Defizit in Österreich aber durch Sparmaßnahmen und ein wieder steigendes Wirtschaftswachstum etwas reduzieren. Fitch rechnet mit einem Defizit von 2,7 Prozent des BIP im Jahr 2025 und 2,5 Prozent im Jahr 2026. Auch nach den Nationalratswahlen im September rechnet Fitch weitgehend mit Kontinuität in fiskalischen Fragen.