Eine Reise nach Bali war es, die das Leben von Andrea und Arnold Toplitsch grundlegend verändern sollte. „Nach einer Begegnung mit den Silberschmieden von Celuk entdeckten wir unsere Leidenschaft für Schmuck“, erzählt das Kärntner Unternehmer-Ehepaar. 25 Jahre später führen sie mit „dekoster“ ein Schmuckunternehmen mit 20 Mitarbeitern in der Firmenzentrale in Eberndorf, Hunderten selbstständigen Beraterinnen in Österreich und Deutschland sowie 200.000 Kunden pro Jahr.

Kern des Direktvertriebs sind Schmuckpartys, die dem Trend hin zum Onlineshopping trotzen. „Selbst ich bin überrascht, aber das hat sich über die Jahre nicht verändert. Auch Studentinnen buchen gerne unsere Schmuckguides für große Runden zu Hause. Dieses haptische Erlebnis bleibt zeitgemäß“, schildert Andrea Toplitsch. Gefertigt werden die Kollektionen aus Silber und Edelstahl in Manufakturen von Italien über Amerika bis Südostasien, denn: „Dekoster steht als Akronym für ,die einzigartige kulturenorientierte Schmuck- & Trend-Erlebnisreise‘ und soll auch für unsere Vertriebspartnerinnen eine solche sein, die sie durchs Leben begleitet.“

Dekoster-Gründer und Geschäftsführer: Arnold und Andrea Toplitsch
Dekoster-Gründer und Geschäftsführer: Arnold und Andrea Toplitsch © Martin Steinthaler | tinefoto.co

Millionenbeträge in Schmuckkoffern unterwegs

Die 53-Jährige begann nämlich selbst als junge Mutter: „Ich wollte den Spagat zwischen Familie und Arbeit bestmöglich meistern. Es ging mir darum, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das flexibel ist und dem modernen Frauenbild entspricht.“ Viele der Vertriebspartnerinnen seien seit den Anfängen dabei. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren.

2012 übersiedelte man in das 1300 Quadratmeter große Firmenzentrum in Eberndorf, zwei Jahre später folgte die Expansion nach Deutschland samt Service-Standort in Freilassing. „Es ist ein riesiger Markt, der uns auch vor logistische Herausforderungen stellt“, erzählt Arnold Toplitsch, der zuvor, ebenfalls mit seiner Frau, ein Einrichtungsstudio in Klagenfurt führte. Insgesamt seien mittlerweile Schmuckkoffer mit einem siebenstelligen Warenwert im Umlauf. „Unsere Beraterinnen sind trotzdem keine Kunden. Sie bekommen den Schmuck kostenlos zur Verfügung gestellt und verdienen durch die Verkaufsprovision.“ Und es sei auch noch nie ein Koffer verloren gegangen.

Am Freitag wird die Erfolgsgeschichte bei einer 25-Jahr-Feier zelebriert. Eine Zeit, in der das Team viel Konkurrenz kommen und gehen sah. „In Europa sind mit diesem Geschäftsmodell noch fünf Schmuckunternehmen übrig geblieben“, so das dekoster-Duo. Der Direktvertrieb habe oft keinen guten Ruf, was wenigen, schwarzen Schafen geschuldet sei. „Aber der Handelsverband achtet da ganz besonders darauf. Diesem sind wir in Österreich und Deutschland beigetreten.“

Künftig wollen die Gründer und Geschäftsführer die Schmuckguides noch besser unterstützen: „Wir haben eine eigene Online-Akademie eingerichtet, mit der wir stufenweise aufbauende Kurse anbieten. Zudem gibt es regelmäßig Live-Meetings.“ Damit alle in der Selbstständigkeit ihre persönlichen Ziele erreichen, wolle man die Qualität noch weiter anheben, um gemeinsam zu wachsen.