Im Oktober 2020 machte noch die gute Nachricht die Runde: „Die Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer ist vorerst gerettet“, hieß es damals. Nach dem Anmelden der Zahlungsunfähigkeit – coronabedingt, wie vermeldet wurde – und der darauf folgenden Schließung zahlreicher Filialen, nahmen die Gläubiger schließlich einen Sanierungsplan an.

Keine vier Jahre später muss Hubert Auer – der Gründer verkaufte den Betrieb bereits 2003 – nun aber erneut Insolvenz anmelden, wie am Montag die Gläubigerschützer von AKV und KSV1870 melden. 47 Dienstnehmer und rund 60 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Passiva von 2,56 Millionen Euro stehen Aktiva (1,4 Millionen davon zu Fortführungswerten) von etwas mehr als 250.000 Euro gegenüber.

Teure Rohstoffe, teures Personal

Als ein Grund wird angeführt, dass im Jahr 2023 gleich „mehrere Mietverträge von deckungsbeitragsstarken Filialen ausgelaufen“ wären. Eine Verlängerung dieser Mietverträge gelang nicht. Weiters werden „fehlgeschlagene Investitionen“ angeführt. Diese hätten nicht zu den geplanten Umsätzen geführt.

Nicht zuletzt sei man von der hohen Inflation „besonders hart getroffen worden“, wie es vonseiten Hubert Auers heißt. So hätten sich die „Wareneinsätze für Rohstoffe in den letzten beiden Geschäftsjahren um 40 bis 50 Prozent und die Personalkosten um 20 Prozent erhöht“.

Dennoch versucht man abermals den Neustart. Das Sanierungskonzept sieht vor, dass deckungsschwache Filialen – 14 wurden zuletzt noch betrieben – geschlossen werden sollen. Um Mietkosten zu reduzieren, soll die Produktion vom derzeitigen Standort in Seiersberg nach Gratkorn verlagert werden. Auch ist von „Kapazitätsanpassungen in der Verwaltung“ die Rede.