Die Austria Email AG mit Hauptsitz in Knittelfeld hat die Bilanz 2023 präsentiert: Nach Firmenangaben gelang – trotz schwacher Konjunktur und schwieriger Marktlage – ein Umsatzzuwachs von drei Prozent auf 128,5 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis lag bei sieben Millionen Euro. Die gesamte Gruppe inklusive der 100-prozentigen Töchter Austria Email GmbH und Thermic Energy in Deutschland erhöhte den Umsatz um rund 9,5 Prozent von 180,1 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 197,2 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und dem abrupten Ende des Nachfragebooms habe man eine Steigerung der wesentlichen Kennzahlen erzielen können, teilt das Unternehmen anlässlich der Hauptversammlung mit. Der Hersteller von Heizungs- und Warmwassersystemen betont, dass sich der Absatz sowohl im Heimmarkt als auch in den Exportmärkten über dem Branchenschnitt entwickelt habe. Der Exportanteil liege bei 61 Prozent, der Anteil an „Green Products“ bei 75 Prozent am Gesamtumsatz 2023.

Laut CEO Martin Hagleitner sei die Branche aktuell mit massiven Herausforderungen konfrontiert: „2023 war geprägt von einem abrupten Ende der starken Nachfrage des Vorjahres sowie einem Einbruch bei Neubau- und Sanierungsprojekten. Ursächlich dafür sind neben geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Abkühlung, Inflation und gestiegenen Zinsen auch legistische Verzögerungen sowie politischer ‚Pfusch‘ und damit fehlende Planungssicherheit für Verbraucher und Unternehmen“. Das gelte für Österreich ebenso wie für Deutschland, so Hagleitner, der auch innerhalb der Konzernstruktur in der Groupe Atlantic Geschäftsführer der DACH-Region sowie ausgewählter CEE-Märkte ist.

„Um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten, braucht es Unternehmergeist sowie Rahmenbedingungen, die das Wachstum und Europa als Industriekontinent stärken“, so Hagleitner. Sinke die Wettbewerbsfähigkeit weiter, „droht der dramatische Verlust von Wohlstand und der globalen Bedeutung Europas. Leistbare Energiekosten und ein Entlastungspaket sind ebenso überfällig wie maßvolle Gehaltsabschlüsse zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts“, so seine Warnung.

Martin Hagleitner, CEO der Austria Email | Martin Hagleitner, CEO der Austria Email
Martin Hagleitner, CEO der Austria Email
| Martin Hagleitner, CEO der Austria Email © Austria Email/APA

Acht Millionen Euro in Ausbau investiert

Mit Wärmepumpen, Warmwasserbereitern und smarten Speichern made in Europe trage die Austria Email AG dazu bei, dass die Unabhängigkeit von fossilen Energien bei Sanierung und Neubau gelinge und die Energieeffizienz gesteigert werde. Um für das mittel- und langfristige Wachstum am Markt gerüstet zu sein, habe man frühzeitig ein Investitionsprogramm von rund acht Millionen Euro für den schrittweisen Ausbau der Produktion in Österreich lanciert. Am Standort Knittelfeld hat eine zusätzliche Fertigungslinie für Pufferspeicher im ersten Quartal 2024 ihren Betrieb aufgenommen. Überdies ist ein neues Stand- und Pufferspeicherwerk der Thermic Energy in Deutschland in Betrieb gegangen.

Das Interesse der Kunden im laufenden Geschäftsjahr 2024 – Stichwort Betriebs- und Energiekosten der Haushalte dauerhaft senken – spiegle sich jedoch noch nicht in der Auftragslage wider, diese sei angespannt. Mittel- und langfristig gehe man dennoch wieder von kontinuierlichem Wachstum aus. Zur Bewältigung der Energiewende im Gebäudebereich führe an Heizungs- und Brauchwasserwärmepumpen sowie smarten Speichern kein Weg vorbei, war sich Hagleitner sicher. Allerdings: Der Reformstau durch die Politik führe zu einem Sanierungsstau. Es brauche u. a. erleichterten Kreditzugang für weniger finanzkräftige Haushalte. Für viele stelle die Vorfinanzierung der 75 Prozent, bzw. der 100-Prozent-Förderung für Einkommensschwache, eine große Hürde dar.

Standort Knittelfeld
Standort Knittelfeld © Austria Email