Zwei von drei heimischen Klein- und Mittelunternehmen blicken optimistisch den nächsten zwei bis drei Jahren entgegen. Das belegt die neue vom Meinungsforschungsinstitut IMAS österreichweit durchgeführte Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. Die Zuversicht bleibt damit groß, sinkt aber seit Jahren: 2022 waren noch drei Viertel der befragten Unternehmer zuversichtlich (2020: 79 Prozent).

„Die Unternehmen spüren die Nachwirkungen der Krisen der vergangenen Jahre. In Kombination mit dem Arbeitskräftemangel stellt das viele vor Herausforderungen“, schildert Siegfried Huber, Vorstandssprecher der Kärntner Sparkasse. 55 Prozent der befragten Kärntner Unternehmen geben an, dass das Marktumfeld für ihr Unternehmen seit 2021 schwieriger geworden sei. Als Hauptgründe werden Preissteigerungen, erhöhte Online-Konkurrenz und damit einhergehender Preisdruck sowie die schlechte Auftragslage genannt

Hoffen auf weitere Zinsschritte

Für 41 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe ist das Marktumfeld hingegen vergleichbar geblieben, vier Prozent sehen eine positive Entwicklung. Ein weiterer Grund für das herausfordernd wahrgenommene Marktumfeld sind auch die gestiegenen Finanzierungskosten. Diesbezüglich sieht Huber baldige Besserung: „Nach der aktuellen ersten Zinssenkung erwarten wir, abhängig von der Inflationsentwicklung, weitere Zinssenkungen im Herbst.“

Trotz des abgekühlten Wirtschaftsumfelds sieht er die heimischen Unternehmen gut aufgestellt:„Viele Unternehmen konnten über die letzten Jahre ihre Kapitalbasis nachhaltig stärken und stehen auf sehr gesunden Beinen. Das macht sie einerseits widerstandsfähiger und ermöglicht andererseits Investitionen in ihre Zukunft.“ Über die letzten zehn Jahre ist der Anteil der KMU mit einem Eigenkapitalanteil laut Daten von Statista von über 30 Prozent um sechs Prozentpunkte auf 39 Prozent gestiegen.