27 Regionen aus zwölf EU-Ländern, die jeweils einen starken Fokus auf die Halbleiterindustrie legen und sich durch hohe Forschungsquoten auszeichnen, haben sich im Vorjahr zur „European Semiconductor Regions Alliance“, kurz ESRA, zusammengeschlossen. Am Mittwoch tagten Vertreterinnen und Vertreter dieser Regionen in Dresden, der Hauptstadt des deutschen Freistaates Sachsen. Mitbegründer der ESRA sind auch Kärnten und die Steiermark. Die Kärntner Technologiereferentin und LH-Stellvertreterin Gaby Schaunig sowie die steirische Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl diskutierten auf der Tagung u. a. mit Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie dem Präsidenten des Ausschusses der Regionen Vasco Codeiro über Strategien zur Stärkung und zur Expansion der europäischen Halbleiterindustrie.

Beschlossen wurde schließlich ein Positionspapier mit zahlreichen konkreten Vorschlägen: Darin, so wurde betont, mache die ESRA klar, „dass für die Umsetzung des European Chips Act weitere staatliche Fördermaßnahmen unabdingbar sein werden“. Neben dem Aufbau weiterer Chipfabriken und Pilotfertigungslinien sollen demnach bestehende Klein- und Mittelunternehmen (KMU) entlang der gesamten Wertschöpfungskette gestärkt, die Vernetzung von Forschungseinrichtungen und Industrieclustern innerhalb und zwischen den verschiedenen Regionen weiter gefördert und auch ein starkes Augenmerk auf Berufsbildung im MINT-Bereich gelegt werden. Daher soll auch die derzeit im Aufbau befindliche „European Chips Skills 2030 Academy“ so schnell wie möglich umgesetzt und ausgebaut werden.

„Essenziell, dass europäische Regionen Kräfte bündeln“

Kooperation sei der „Schlüsselfaktor, wenn wir das ambitionierte Ziel des European Chips Act geht, den Anteil Europas an der weltweiten Chipproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern, erreichen möchten“, wurde Schaunig in einer Aussendung zitiert. „Die Halbleiterindustrie ist essenziell für die grüne und digitale Transformation. Je stärker und innovativer Europa in diesen Bereichen aufgestellt ist, desto widerstandsfähiger und erfolgreicher werden wir als Lebens- und Wirtschaftsstandort sein.“ Eibinger-Miedl betonte: „In der Mikroelektronik ist es essenziell, dass wir europäische Regionen unsere Kräfte bündeln, um die globale Position Europas in diesem Bereich auszubauen. Die Gründung der Halbleiter-Allianz ESRA war dabei ein wichtiger Schritt und wird dazu beitragen, den European Chips Act auf Ebene der Regionen weiter mit Leben zu füllen.“

 „Die Gründung der ESRA war goldrichtig“, zeigte sich der ESRA-Vorsitzende, Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer überzeugt. „Damit erzeugen wir Sichtbarkeit und eine kompetente Ansprechstelle für die Europäische Kommission und für die nationalen Regierungen. Gemeinsam können wir viel bewegen. Dass so viele Regionen hier zusammenstehen, ist ein starkes Signal und zeigt das große Interesse an einer noch intensiveren transregionalen Zusammenarbeit im Bereich der europäischen Mikroelektronik.“