Nur wenige Kunden kaufen Produkte ausschließlich nach rationalen Kriterien. Emotionale Faktoren spielen eine Rolle. Und natürlich wirkt der Preis eines Produkts auf die Käufer. Wie genau sie sich verhalten, hängt auch davon ab, was sie über Preise „gelernt“ haben, wie sie die Preise wahrnehmen und in welcher Situation sie gerade sind. Das Preiswissen, das der Kunde vor, während und nach einem Kauf erwirbt, beeinflusst maßgeblich aktuelle und künftigen Kaufentscheidungen. Einen staatlichen Preisvergleichsrechner gibt es in Österreich nicht. Wohl aber einen „regionalen“ extra für das Land Kärnten. Es setzt auf das sogenannte Preisinteresse der Menschen, die sich gezielt über den Preis eines bestimmten Produkts informieren wollen und ihn mit Angeboten anderer Anbieter vergleichen wollen und auf das Preislernen in der sogenannten „Vorkaufsphase“.

Seit einem halben Jahr ist er nun online – der Preismonitor, mit dem das Land all jenen, die ihn anklicken, einen Preisvergleich für Produkte aus den Warenkörben Lebensmittel und Hygiene bietet – von Bananen bis Zahnpasta. Falls sie es nicht auf eigene Faust direkt beim Einkaufen oder dem Durchsehen von Flugblättern tun.

Welchen Effekt hat der Monitor?

Die Inflation geht nur zögerlich zurück, die Rabattmarken im Einzelhandel sind aber eine Art neue Währung geworden. Rabatte rechnet der Monitor, den das Land vom Verein für Konsumenteninformation VKI bespielen lässt, aber nicht mit ein. Überdies werden die Preise jeweils monatlich erhoben - sind also immer die aus dem Vormonat. Eine Flasche Mineralwasser kostet derzeit laut Monitor in allen überprüften Lebensmittelketten gleich viel, nämlich 0,33 Cent – bei Adeg, Billa, Spar, Hofer, Lidl und Penny. Auch ein Kilo Bananen kostet laut Monitor in allen Geschäften gleich viel, nämlich 1,69 Euro. Ein Viertel Butter: 1,99 Euro laut Monitor – überall gleich. Welchen Sinn hat da das „Preislernen“, welchen Effekt der Monitor?

30.000 Euro ist jedenfalls der Preis, den das Land für das Preis-Projekt auf die Dauer von einem Jahr bezahlt – also noch bis Dezember 2024. Rund 12.000 Zugriffe, also Preisvergleichs-Interessenten verzeichnet der Monitor bisher. Ob er verlängert oder abgestellt wird, werde „derzeit evaluiert“ heißt es aus dem Büro von LHStv. Gaby Schaunig.