Die aktuell veröffentlichten April Inflationsdaten der Statistik Austria weisen für Bewirtungsdienstleistungen ein Plus von 7,9 Prozent aus.  Der Anstieg der Preise in der Gruppe „Restaurants und Hotels“ sei mit plus 7,6 Prozent „der bedeutendste Inflationstreiber“ gewesen, wird festgehalten.

Als „völlig ungerechtfertigt“ weisen unterdessen die Obleute der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie in der WKÖ, Mario Pulker und Hans Spreitzhofer, „den neuerlichen Vorwurf der Preistreiberei zurück“. In einer gemeinsamen Aussendung halten sie fest, dass „gerade unsere Branchen von den massiven Preissteigerungen bei Vorleistungen – allen voran Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten, betroffen sind“. Es sei nicht so, „dass die Betriebe willkürlich Preiserhöhungen vornehmen, das können wir uns im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht leisten, da wir gerade in der Gastronomie die gestiegene Preissensibilität unserer Gäste besonders stark spüren“, wird betont. Die Preise würden „bei der Mehrzahl der Betriebe zur Abdeckung der erhöhten Kosten“ dienen. Pulker: „Viele schaffen es gerade mal, die gestiegenen Kosten abzufedern.“ Für ein realistisches Bild reiche daher ein Blick in die Statistik nicht aus.

„Außerordentlich stark betroffen“

Der Bereich Beherbergung/Gastronomie zähle zu jenen Branchen, die am stärksten von Insolvenzen betroffen seien. Durch den allgemein inflationsbedingten Anstieg bei Löhnen und Gehältern seien die besonders personalintensiven Branchen Gastronomie und Hotellerie „außerordentlich stark betroffen“, so die Branchenvertreter.

Zudem werde etwa das Gastgewerbe in Österreich im Vergleich zur Eurozone im Warenkorb stärker gewichtet. Dass die Betriebe im Umfeld gestiegener Kosten bei gleichzeitig abgeschwächten Betriebsergebnissen und gestiegenen Zinsen „schwer zu kämpfen haben“, zeige auch die Bilanzen der Gastronomie und Hotellerie für das Jahr 2023. „Beim operativen Betriebsergebnis sehen wir durchwegs signifikante Verschlechterungen im Vergleich zu 2022“, so die Obleute. Laut KSV zähle die Beherbergung/Gastronomie zu jenen Branchen, die am stärksten von Insolvenzen betroffen sind.