Der kanadische Autozulieferer Magna International hat im ersten Quartal 2024 mehr Umsatz und Gewinn ausgewiesen. Der Auftragsbau ganzer Fahrzeuge, der in Graz abgewickelt wird, verbuchte allerdings einen Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar (1,29 Milliarden Euro). Das hat mit dem Aus für den Bau des E-Autos Fisker Ocean zu tun. „Abschreibungen und Restrukturierungskosten“ im Zusammenhang mit Fisker kosteten Magna 316 Millionen Dollar – 294 Millionen Euro, heißt es im Bericht zum 1. Quartal.
Risiko, dass Fisker nicht mehr besteht
Auch die Gewinnmarge des Bereichs „Complete Vehicles“ fiel von 3,2 auf 2,0 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet Magna nun aus dem Zusammenbau ganzer Fahrzeuge nur mehr 5 bis 5,3 Milliarden Dollar Umsatz statt bis zu 5,9 Milliarden. Ebenfalls muss noch eine Vorauszahlung von Fisker von 195 Millionen Euro abgerechnet werden. Magna geht laut aktuellem Ausblick davon aus, dass es keine Montage von Fisker-Fahrzeugen mehr gibt, die Aktionäre werden gewarnt, dass es ein Risiko gebe, dass Fisker nicht weiterbesteht.
Weitere 500 Mitarbeiter gekündigt
Magna hat in Graz vor zehn Tagen den Abbau von 500 Jobs angekündigt. Bereits im Dezember 2023 war bei einer Fertigungslinie von einem Zweischicht- auf einen Einschichtbetrieb umgestellt worden. Damals ging man noch davon aus, dass das nur „temporär“ der Fall sein würde, doch nun bleibt es vorerst weiterhin beim Einschichtbetrieb. Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Dezember betroffen, jetzt folgen weitere 500, wobei Magna offenbar noch versucht, einige von ihnen in anderen Bereichen unterzubringen.
Der Umsatz der ganzen Gruppe stieg im ersten Quartal 2024 im Vergleich zur Vorjahresperiode von 10,7 auf 11 Milliarden Dollar. Besonders stark war das Umsatzwachstum in China (plus 11 Prozent). In Nordamerika gab es zwei Prozent mehr Umsatz, in Europa zwei Prozent weniger. Der operative Gewinn (adjusted EBIT) stieg von 449 auf 469 Millionen Dollar. Das Unternehmen hat 134 Millionen Dollar an Dividenden ausgeschüttet.