„Mit diesen Projekten gehen wir mit einem erfreulich hohen Auftragspolster in das mit März beginnende neue Wirtschaftsjahr und sichern damit vor allem die Beschäftigung unserer Mitarbeiter“, betont Nina Pildner-Steinburg, Geschäftsführerin von GAW technologies. Der steirische Industrieanlagenbauer konnte gerade von Kunden aus China Aufträge im Gesamtwert von 17 Millionen Euro „einsammeln“. Konkret geht es um Lieferungen für sechs Papier- und Kartonmaschinen. „Die Lieferumfänge beinhalten allesamt Anlagen aus der Kernkompetenz von GAW: die ressourcen- und energieschonende Aufbereitung von Streichfarben, Stärke und Nassteilchemikalien sowie die Nassmahlung von Kalziumkarbonat – alles inklusive der entsprechenden Digitalisierung und Automatisierung“, teilt das Unternehmen mit.

Während die Produktion in der europäischen Papier- und Kartonindustrie im Jahr 2023 aufgrund der schwächeren Nachfrage durch die stagnierende Wirtschaft um fast 13 Prozent gesunken sei, „werden in China derzeit einige große Neu-Investitionen realisiert“. Der generelle Boom im Bereich der Verpackungspapiere setze sich zwar etwas gedämpfter als in den letzten Jahren fort, dennoch zeigen die Pläne mehrerer Produzenten zu entsprechenden Erweiterungen der Kapazitäten eine Weiterführung des Trends – speziell in Asien, heißt es seitens des Unternehmens.

„Ertragssituation leider eine ganz andere“

Die Ertragssituation sei „allerdings leider eine ganz andere“, gibt Nina Pildner-Steinburg zu bedenken und wirft kritisch ein: „Für inflations- und kollektivvertragsbedingte Preissteigerungen, die uns in Österreich besonders zusetzen, zeigen Chinesen absolut null Verständnis und als Wirtschaftsstandort geraten wir gegenüber unseren europäischen Mitbewerbern zusehends ins Hintertreffen, während die Politik noch immer mit sich selbst beschäftigt ist“, so ihre Kritik.

Geschäftsführung der GAW technologies: Nina Pildner-Steinburg und Wolfgang Senner
Geschäftsführung der GAW technologies: Nina Pildner-Steinburg und Wolfgang Senner © GAW technologies