Ein häufiges Phänomen: Vermeintliche Airbnb-Vermieter bieten Urlaubern Wohnungen für kurze Zeit an und entpuppen sich später als Mietbetrüger, denen die Wohnungen gar nicht gehören. Im „Ö 1-Morgenjournal“ sprachen zwei Expertinnen über die ersten Anzeichen von Mietbetrug und gaben Tipps, wie man sich davor schützen kann.

Erkennungszeichen von Mietbetrug

Marisa Herzog-Perchthold von der Mietervereinigung Österreichs beschreibt den üblichen Ablauf eines Mietbetrugs wie folgt: Man vereinbart einen Besichtigungstermin mit dem angeblichen Makler. Dieser schickt dann einen Assistenten oder Helfer, der die Führung statt ihm übernimmt. Verläuft die Besichtigung positiv, werden den bereitwilligen Mietern später ein Angebot und Vertrag geschickt, wobei eine fixe Kaution und eine Vorauszahlung für die Möbel verlangt werden.

Bei der Schlüsselübergabe wird der Mietbetrug schließlich spätestens offensichtlich: „Wenn man dort ankommt, ist niemand vor Ort und auch nicht erreichbar. Das ist ein klares Indiz dafür, dass sich der Betrüger fälschlicherweise als Wohnungseigentümer ausgegeben hat“, sagt Herzog-Perchthold über den Zeitpunkt, an dem Opfer den Betrug spätestens erkennen sollten. Für die Opfer sei ein solcher Vorfall fatal, da mehrere tausend Euro verloren gingen und die Betrogenen kurzfristig ohne Bleibe dastünden.

Auch Sandra Hrastnig vom Bundeskriminalamt warnte vor gefälschten Mietverträgen. Die Betrüger versuchen gezielt, die Kaution und die erste Monatsmiete frühzeitig zu kassieren. Sobald sie bei der Schlüsselübergabe nicht auftauchen und der Betrug auffliegt, erfinden sie bei einer zeitnahen Kontaktaufnahme mit den vermeintlichen Mietern einen Grund, warum sie die Wohnung nun doch nicht vermieten können. Auch das anschließende Versprechen, das Geld zurückzuzahlen, wird in der Regel nicht eingehalten. Die Täter setzen ihre Opfer auf diese Weise unter Druck und drängen sie zu einer schnellen Entscheidung.

Präventionstipps

Als Tipp, um einem solchen Betrug vorzubeugen, sollte man als Erstes die Homepage des jeweiligen Maklerunternehmens überprüfen. Ein Zeichen für mangelnde Legitimation ist laut Herzog-Perchthold zum Beispiel, wenn die Website erst seit Kurzem existiert: „Dann ist Vorsicht geboten. Auch die Kaution sollte man immer erst bei der Schlüsselübergabe bezahlen und nicht im Voraus“, gibt sie als gut gemeinten Ratschlag, um solchen Betrügereien vorzubeugen.

Hrastnig hat ebenfalls Tipps für eine erfolgreiche Betrugsprophylaxe: „Ein Gespräch mit den Nachbarn ist ein guter Anfang. Vor allem bei möblierten Wohnungen sollte man genau hinschauen, wenn zum Beispiel Matratzen und Besteck schon vorhanden sind, ist Vorsicht geboten.“ Außerdem sollte eine Kaution nie bar, sondern per Überweisung gezahlt werden. So habe die Polizei mehr Möglichkeiten, das Geld zurückzuverfolgen.