Eines gleich vorweg: Den idealen Zeitpunkt für die Bewerbung um einen Sommerjob ganz generell gibt es nicht, wie Corina Drucker von der Jobplattform Stepstone erklärt. Begehrte Stellen sind freilich meistens längerfristig verplant. „Sechs Monate Vorlaufzeit sollte man deshalb schon einplanen“, lautet ihr Rat. Im Vorjahr waren laut Stepstone-Recherche in der Steiermark insgesamt, auf allen relevanten Jobbörsen und Medien, pro Monat 200 bis 300 Praktikumsplätze ausgeschrieben - am meisten im März (400), am wenigsten im August (190). „Es ist also sinnvoll, schon im März nach einem Sommerjob zu suchen - obwohl es immer wieder Ausnahmen von dieser Regel gibt.“

„Im Jänner 2024 waren in der Steiermark im Vergleich zum Jänner 2023 übrigens um 16 Praktikumsstellen mehr ausgeschrieben, nämlich 281“, erklärt Drucker. „Und die Branchen sind diverser: Neben Technik- und IT sind heuer vor allem im Einzelhandel und im naturwissenschaftlichen Bereich Praktikantinnen und Praktikanten gefragt.“ Ihre Prognose für 2024: „Ich rechne damit, dass die Ausschreibungen, ähnlich dem Gesamtstellenmarkt, auf hohem Niveau bleiben werden.“

Mehr Angebot als Nachfrage

Dazu passt der Befund des Leiters der Jobplattform www.logo.at für Jugendliche, Thomas Doppelreiter: „Insgesamt gibt es mehr ausgeschriebene Stellen für Ferienjobs, als nachgefragt werden.“ Eine mögliche Erklärung dafür könnten die Schul- und Berufsausbildungen von Jugendlichen sein, die immer öfter und in immer höherem Ausmaß spezifisch vorgeschriebene Praktika vorsehen.“ Diese Praktika werden, so Doppelreiter, nach wie vor großteils im Februar fixiert. Viele Firmen würden typische Sommerjobs aber eher später ausschreiben, um flexibel auf spontane Ausfälle im Betrieb reagieren zu können.

Die begehrtesten Jobs? „Die Branche ,Gastronomie und Tourismus‘ scheint für junge Menschen als Ferienjob nicht mehr so attraktiv wie früher zu sein.“ Das könne an der im Vergleich zu anderen Branchen geringeren Entlohnung, den herausfordernden Arbeitszeiten und, gerade im Tourismus, an der örtlichen Bindung liegen. Beliebt seien hingegen Jobs in der Paketzustellung (etwa bei der Österreichischen Post), in der Logistik (z. B. in einem Lager) oder in der Produktion bzw. in der Industrie.

Sommer-Postler

Die Österreichische Post sucht aktuell 260 Sommer-Postlerinnen und -Postler für die Haupturlaubszeit von Juni bis September. Geboten werden geregelte Arbeitszeiten und ein fixes Gehalt von 1300 Euro pro Monat. Man versucht, die Bewerber ausgehend von den Wohnadressen an der am nächsten gelegenen Zustellbasis einzusetzen. Für Wiederkehrer gibt es einen Bonus von 140 Euro. Wer acht Wochen arbeitet, wird samt Boni mit 2825 Euro entlohnt. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren und, je nach Einsatzort, ein Führerschein der Klasse B. Die Post rät Interessenten: „Bitte mit der Bewerbung nicht mehr lange zuwarten!“ Details bzw. Bewerbungen unter post.at/sommerjob

Bis zu 2000 Euro pro Monat

Top-Einkommen lassen sich im Produktionsbereich der Industrie erzielen. „Samt Schichtzulage sind für mindestens 18-Jährige bis zu 2000 Euro brutto pro Monat möglich“, sagt Nina Zechner von der Industriellenvereinigung Steiermark. Ein großer Teil der Jobs für diesen Sommer sei bereits vergeben, man werde aber immer noch fündig. Interessenten machen sich, so ihr Rat, am besten direkt auf den Web-Seiten der Unternehmen in ihrer Region schlau. Eine steirische Industrielandkarte findet sich unter dieindustrie.at

Das Angebot vom Land

Noch nichts verpasst haben jene, die sich für einen Sommerjob beim Land Steiermark, in einer der Bezirksverwaltungsstellen, interessieren. Bewerbungen (mit Angabe der Wunschtätigkeit) sind nur in den ersten zwei März-Wochen möglich. Die Entlohnung beträgt etwa 850 Euro - hinzu kommen anteilsmäßige Sonderzahlungen. Alle Details und Bewerbungen unter www.jobportal.steiermark.at