Spar, Frikus, die Dr.-Richard-Reisebusse, Retter-Reisen und zuletzt die Planai-Hochwurzen-Bahnen: Immer mehr Unternehmen ersetzen in ihren Flotten den Treibstoff Diesel gegen das umweltfreundlichere HVO-100. Die Abkürzung HVO steht für hydriertes Pflanzenöl und ist ein synthetischer Kraftstoff, gewonnen im Wesentlichen aus Altfetten und Lebensmittelabfällen.

Bei der Transformation ihres Fuhrparks setzt seit Kurzem auch die Österreichische Post auf den alternativen Treibstoff, durch den die damit betriebenen Fahrzeuge 70 bis 80 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Während die Post ihre Zustellflotte sukzessive auf E-Antrieb umstellt (derzeit fahren 4000 von 10.000 Pkw mit Strom), will sie die Lkw-Flotte – hier geht es österreichweit immerhin um 180 Stück – künftig mit HVO-100 statt mit Diesel betanken. „Die Umstellung soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein“, erklärt Logistikvorstand Peter Umundum der Kleinen Zeitung. „Auch die Frächter, die in unserem Auftrag unterwegs sind, werden wir dorthin begleiten.“

In Zukunft: Strom und Wasserstoff

Eine Umrüstung der Fahrzeuge sei dafür nicht nötig, die Leistung der Fahrzeuge sei „vergleichbar“, so Umundum. Einziger Wermutstropfen: HVO-100 ist um zehn bis 20 Cent je Liter teurer als herkömmlicher Diesel, die Mehrkosten pro Jahr beziffert die Post mit 100.000 bis 200.000 Euro pro Jahr. Doch der Einsatz von HVO statt Diesel verbessert nicht nur die CO2-Bilanz der Post, sie mache sich dadurch als Vertriebspartner für Unternehmen und Privatkunden attraktiver, betont Umundum. Nachsatz: „Wir müssen aber beobachten, wie sich der Preis von HVO entwickelt.“ Denn die Nachfrage nach dem (palmölfreien) Kraftstoff steigt, zugleich ist die Verfügbarkeit durch die begrenzten Rohstoffe limitiert.

Für die Post sei HVO-100 ohnehin nur eine Brückentechnologie, erklärt Umundum. Das teilstaatliche Unternehmen plant, auch die Lkw-Flotte mittel- und langfristig auf E- bzw. auf Wasserstoffantrieb umzustellen. Im ersten Quartal sollen der Post die ersten zwei E-Lkw von Volvo geliefert werden, Kostenpunkt der geförderten Investition: 400.000 Euro je Stück. Erstes Einsatzgebiet der Stromer werde der Pendelverkehr zwischen dem Logistikzentrum Inzersdorf und dem Flughafen Wien sein. Wann erste Wasserstoff-Lkw für die Post fahren werden, steht derzeit noch in den Sternen. Eine Förderzusage des Bundes gibt es bereits.