Ein leichtes Plus ist es, das Kärntens Touristikern unterm Strich Zugewinne beschert. Im Vergleich mit den restlichen Bundesländern hat man jedoch weniger stark profitiert. Man liegt laut Statistik Austria bei den Beherbergungszahlen (13 Millionen Übernachtungen) mit den 2,6 Prozentpunkten bei den Zuwächsen an letzter Stelle – weit hinter den Nachbarn Salzburg (+11,5 Prozent) oder Steiermark (+5,4 Prozent). Kärnten-Werbung-Chef Klaus Ehrenbrandtner spricht von „geliehenen Gästen“, die man nicht mehr hat: „Der Vergleich mit 2022 hinkt. Im Vorjahr gab es keine Reisebeschränkungen mehr und die inländischen Gäste zog es wieder stärker nach Griechenland, Spanien, Italien oder Kroatien.“ Mit der Vorjahresbilanz liege Kärnten zu 99 Prozent auf dem Nächtigungsniveau des Vorcoronajahres 2019 und somit im bundesweiten Trend. 

Kärnten habe in den Jahren mit Coronaeinschränkungen überproportional von Gästen aus Restösterreich profitiert. Nun liege man knapp über dem Niveau von 2019. Die Tourismuszahlen für 2023 hätten durch die Unwetter im Juli und August eine Delle bekommen: „Bei den Kurzfristbuchern gab es starke Rückgänge. Es sind rund 100.000 Gäste, die uns abgegangen sind“. Mit Blick auf das laufende Jahr stimmen Ehrenbrandtner die Zuwächse im osteuropäischen Raum (zwischen plus 20 und 45 Prozent) sowie in Kroatien (76,3 Prozent) positiv: „Nur hier sind weitere Zuwächse zu erwarten.“ Mit Marketingmaßnahmen konzentriere man sich trotzdem auch auf die so wichtigen Nahmärkte Österreich und Deutschland.

„Sehr solides Ergebnis“

„Unser Ziel ist es, weiter auf Qualität zu setzen, um die Wertschöpfung zu steigern und wetterunabhängiger zu werden“, betont Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP). Im Vorjahr habe man ein sehr solides Ergebnis eingefahren. Durch die öffentliche Hand, in den Regionen und Verbänden, aber auch in den Betrieben müsse mehr in wetterfeste touristische Infrastruktur investiert werden. Die Förderungen des Landes würden künftig noch stärker danach ausgerichtet.