Der Jahreswechsel bringt eine weitere Neuerung. Seit Anfang Jänner hat das AMS (Arbeitsmarktservice) den „Berufsinfomat“, eine speziell entwickelte künstliche Intelligenz (KI) auf Basis von ChatGPT, im Einsatz. In Echtzeit können ab sofort alle wesentlichen, berufsrelevanten Informationen abgerufen werden. „Das AMS ist europaweit die erste Arbeitsmarktverwaltung, die künstliche Intelligenz einsetzt. Der Berufsinfomat wird den Beratungsprozess enorm erleichtern. Mit einem Klick erfolgt die Recherche“, beschreibt Johannes Kopf, Vorstandsvorsitzender des AMS, den Nutzen. Für die persönliche Beratung bleibe noch mehr Zeit übrig. Unter www.ams.at/berufsinfomat gibt es in Zusammenarbeit mit ChatGPT alles, was Interessierte über Jobs und Weiterbildungen wissen wollen. „Alle Interessierten können ihn auf der Website des AMS nützen“, betont Petra Draxl, Vorständin im AMS.

Recherche in nur wenigen Klicks

Auf der Website des AMS stehen schon bisher unterschiedliche Datenbanken zur Verfügung, um Antworten auf berufsbezogene Fragestellungen zu bekommen. Neben dem Berufsinformationssystem gibt es das Berufslexikon, den Ausbildungskompass, einen Karrierekompass oder auch den Gehaltskompass. „Wir haben den Berufsinfomat so programmiert, dass er auf die wesentlichsten Datenbanken des AMS zugreift und umfassend Antworten liefert“, so Draxl.

Das Programm soll speziell  jugendlichen Nutzern bei der beruflichen Orientierung helfen und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Karrierechancen aufzeigen
Das Programm soll speziell jugendlichen Nutzern bei der beruflichen Orientierung helfen und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Karrierechancen aufzeigen © Eva Manhart

Der Berufsinfomat bietet Antworten zu Berufsbildern, Ausbildungsmöglichkeiten, Gehaltsniveau, Weiterbildungen und vieles mehr. Neben ersten Informationen liefert das Tool auch gleich die Links zu den Seiten, wo diese Informationen gefunden wurde. Der größte Nutzen dieser risikolosen Suche liegt darin, dass in der Beratung zukünftig repetitive Tätigkeiten und langfristige Recherchen wegfallen. „Der Berufsinfomat wird nie fehlerfrei sein. Aber wir haben ihn so programmiert, dass er ein hilfreiches Tool bei der Suche nach berufsspezifischen Informationen ist“, so Kopf. Dafür nutze man das Wissen von ChatGPT, angereichert mit AMS-Daten.

Projektleiter Thomas Mader, Petra Draxl und Johannes Kopf bei der Präsentation des AMS-Infomaten
Projektleiter Thomas Mader, Petra Draxl und Johannes Kopf bei der Präsentation des AMS-Infomaten © Eva Manhart

Antworten liefert das Sprachmodell auf Fragen zu Berufsbildern, Ausbildungsmöglichkeiten, Gehaltsniveau und Weiterbildungsmöglichkeiten für Menschen aller Alterskategorien. Sogar die gewünschte Länge der Antworten lässt sich auswählen. Angesprochen werden sollen auch potenzielle Arbeitnehmende aus Drittstaaten, die in Österreich gebraucht werden.

Ein Werkzeug mit Einschränkungen

Der Berufsinfomat beschäftigt sich ausschließlich mit berufsspezifischen, arbeitsmarktrelevanten Fragen. Zudem wurde die Softwareanwendung so programmiert, dass ausschließlich öffentliche Informationen einfließen und nur Antworten geliefert werden, die allgemeine Gültigkeit haben. Es gibt keinen Zugang zu personenbezogenen Daten wie Kundendaten oder zur Kursadministration. Auch können keine Jobs über dieses Programm vermittelt, offene Stellen abgerufen oder der Anspruch auf Arbeitslosengeld sowie Förderungen erfragt werden. Persönliche Daten, die trotzdem angegeben werden, verwerte die KI nicht.

Technisch basiert der AMS-Berufsinfomat auf dem „AI Concierge“, einem weiteren KI-Service, der bereits in der Tourismusbranche, so auch von der Kärnten Werbung, eingesetzt wird.