Im kommenden Jahr steigt die nationale CO2-Bepreisung - was das Tanken und Heizen mit fossiler Energie verteuert. Insgesamt dürften die Preisanstiege aber moderat ausfallen und weitgehend durch den Klimabonus ausgeglichen werden. In der öffentlichen Debatte werde der CO2-Preis häufig ohne die Rückvergütung betrachtet, sagte Wifo-Umweltökonomin Claudia Kettner im APA-Gespräch. „Die Belastung wird damit größer dargestellt als sie letztendlich ist.“

An der Zapfsäule müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher laut ÖAMTC ab 2024 mit 3,7 Cent mehr pro Liter Diesel und mit 3,4 Cent mehr pro Liter Benzin inklusive Mehrwertsteuer rechnen. Der neue CO2-Preis in Höhe von 45 Euro pro Tonne verteuert Diesel aufgrund des höheren Kohlendioxidgehalts stärker als Benzin. Auch die Kosten für das Heizen mit Heizöl und Erdgas steigen in der Folge. Zudem könnten Vermieter ihre Mehrkosten über die Nebenkostenabrechnung an die Mieterinnen und Mieter weitergeben.

Höherer Klimabonus

Mit Blick auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten gab es zuletzt wieder Kritik an der Erhöhung des CO2-Preises. Aber: „In Österreich gibt es eine umfassende Rückvergütung, die geeignet ist, einkommensschwache Haushalte zu entlasten“, so Kettner. Wenn man es mit den Klimazielen ernst meint, sei es wichtig, am CO2-Preis und an dessen Erhöhung festzuhalten.
Ab 2024 kosten CO2-Emissionen 45 Euro pro Tonne, 2025 soll der Preis dann auf 55 Euro pro Tonne steigen. Als Ausgleich zur CO2-Bepreisung wird es auch 2024 wieder den Klimabonus geben. Dessen Höhe richtet sich nach der CO2-Bepreisung und wird im Laufe des ersten Halbjahres 2024 festgelegt. Der Bonus selbst wird ab Herbst 2024 an rund 8,5 Millionen Menschen ausbezahlt. 2023 betrug er je nach Wohnort 110, 150, 185 oder 220 Euro.

Österreich liegt mit seiner CO2-Bepreisung im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. In der Schweiz und in Liechtenstein werden umgerechnet rund 125 Euro pro Tonne fällig, auch Schweden und Finnland etwa haben deutlich höhere CO2-Preise, so die Umweltökonomin.