Der Kurznachrichtendienst Threads des Facebook-Konzerns Meta ist am Donnerstag auch in der EU an den Start gegangen. Der Dienst ist eine Alternative zu Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) oder aufstrebenden Diensten wie Bluesky. Threads setzt auf Metas Foto- und Videoplattform Instagram auf. Deshalb können für die Anmeldung bei Threads die Login-Daten von Instagram verwendet werden. Man kann den Dienst auch ohne ein Profil nutzen, dann aber keine eigenen Beiträge erstellen.
Meta hatte beim Start von Threads im Juli die Europäische Union ausgelassen und auf über 100 andere Länder gesetzt. Der Konzern begründete dies mit rechtlichen Unklarheiten mit Blick auf „neue Digitalgesetze“. Nach Einschätzung von Beobachtern dürfte damit das Doppelpaket Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) gemeint gewesen sein – und die automatische Verknüpfung der Nutzerdaten von Instagram und Threads könnte unter Umständen Probleme für Meta mit sich bringen.
„Spoiler“ kann ausgeblendet werden
Threads komme auf knapp 100 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Nutzer, sagte Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg im Oktober. Threads hatte nach dem Start im Juli binnen weniger Tage die Marke von 100 Millionen Anmeldungen geknackt. Danach ging die Aktivität der Nutzer jedoch wieder zurück. Zuckerberg zeigte sich weiter überzeugt, dass aus Threads in einigen Jahren ein Dienst mit einer Milliarde Nutzer werden könnte. Instagram-Chef Adam Mosseri stellte bereits im Oktober in Aussicht, dass Threads in wenigen Monaten schließlich auch in der EU verfügbar werden könnte.
In der Aufmachung ähnelt Threads sehr stark Elon Musks Dienst X. Textnachrichten können publiziert werden, mehrere Postings untereinander ergeben einen Thread. Mit dem Herzsymbol werden Beiträge „geliked“, mit den zwei Pfeilen „regeposted“. Lustige Erweiterung: Beinhalten Postings Wörter wie „Spoiler“ oder „Finale“, kann man sie automatisch ausblenden lassen.