Das Kärntner Traditionsunternehmen Marcher verarbeitet unter anderem große Mengen an Rindfleisch am Standort in Graz. Der überwiegende Teil der Kuhhinterviertel wird in europäische Länder exportiert, allen voran Spanien und Frankreich. Bei verarbeiteten Produkten bleibt Deutschland der wichtigste Abnehmermarkt, doch das Unternehmen mit Sitz in Villach erschließt weitere europäische Märkte wie Ungarn, die Niederlande, Portugal, Slowenien und die Schweiz. „Ein besonderer Erfolg zeigt sich in der Ausdehnung des Würstel-Exports bis nach Ostasien“, sagt Geschäftsführer Norbert Marcher. Absatz am asiatischen Markt finden auch wenig beliebte Teile wie Schweinsohren und Haxen. So werde eine Ganztiervermarktung möglich.
Ein Zukunftsthema mit Wachstumspotenzial seien vegane Lebensmittel im Einkaufskorb. Trotz des Erfolgs von Fleischersatzprodukten auf dem Markt betont Marcher, dass dieser Bereich lediglich einen sehr niedrigen einstelligen Prozentsatz am Gesamtumsatz ausmacht. Die Firma bediene weiterhin eine spezifische Zielgruppe im Bereich der Fleischersatzprodukte. Betrieblich wurden die Weichen dafür vor fünf Jahren mit der Übernahme der Firma Landhof gestellt. Mit einer eigenen Entwicklungsabteilung liegt hier der Fokus nun auf dem Upcycling von Rohstoffen als Proteinquelle. „Dabei bleibt die langjährige Kompetenz in der Fleisch- und Wursterzeugung essenziell“, so Marcher.
Initiative bei Lehrlingssuche
Im Hinblick auf den Arbeitskräftenachwuchs und die Ausbildung in Kärnten und der Steiermark unterstreicht der Fleischermeister den anhaltenden Fachkräftemangel in seiner Branche. Durch eine Lehrlingsoffensive gelang es dem Unternehmen, dem Trend entgegenzuwirken und junge Menschen, darunter auch Mädchen, für den Beruf des Fleischers zu begeistern. Insgesamt bildet Marcher in all seinen Werken 16 Lehrlinge aus, davon sieben in der Steiermark und drei in Kärnten.