Die Drogeriemarktkette dm hat im mit 30. September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2022/23 die Erlöse kräftig gesteigert. Bei dm Österreich stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Noch stärker wuchs er im Verbund gemeinsam mit den von Österreich aus betreuten Tochtergesellschaften in elf mittel- und südosteuropäischen Ländern inklusive Italien – und zwar um über 23 Prozent auf 4,51 Milliarden Euro (nicht wechselkursbereinigt).
Ursache für die Zuwächse sei in erster Linie die stark gestiegene Anzahl der Einkäufe, sagte Martin Engelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei einem Pressegespräch in der Firmenzentrale in Wals. „Erstmals wurde laut Nielsen-Marktforschung mehr als jedes zweite Produkt im heimischen Drogeriefachhandel bei dm gekauft.“ Im Schnitt seien im Vorjahr in Österreich mit 556 Menschen um zehn Prozent mehr Kunden pro Tag und Filiale verzeichnet worden. Mit den verbundenen Ländern liege die Zahl der täglichen Einkäufe pro Standort bei 516 – ein Plus von 13 Prozent.
„Preise bei dm-Eigenmarken gesenkt“
Engelmann führte den Schub auch darauf zurück, dass es gelungen sei, die Teuerung bei dm zu dämpfen. „Wir haben der Inflation eine Bremswirkung entgegengestellt.“ Während die allgemeine Inflation im Schnitt der vergangenen 24 Monate (bis September) bei 7,8 Prozent lag, sei der dm-Warenkorb im gleichen Zeitraum um nur 4,1 Prozent teurer geworden. Bei den dm-Eigenmarken habe die Inflation nach zwei Preissenkungswellen im März und Juli (hier im Jahresvergleich) lediglich 1,4 Prozent betragen.
„Wir haben Preiserhöhungen durch die Industrie nur dann akzeptiert, wenn sie uns plausibel erschienen sind. Und wir haben Erhöhungen nicht sofort und nicht zur Gänze in den Verkaufspreis weitergegeben“, sagte dazu der für Expansion zuständige Geschäftsführer Thomas Köck. Dies sei zwar zulasten der Spanne gegangen. „Weil die abgesetzte Menge gleichzeitig stärker angestiegen ist, konnten wir die Deckungsbeiträge halten.“ Speziell bei den Eigenmarken – die über alle Länder zwischen 25 und 30 Prozent der Menge ausmachen – seien die Preise gesunken. „Das hat den Leuten ermöglicht, das eingesparte Geld auch für andere Marken auszugeben.“
Heuer rund 190 Millionen Euro an Investitionen
Gewinnzahlen veröffentlicht das Unternehmen traditionell nicht. Engelmann dazu: „Es bleibt so viel über, dass wir unsere Investitionen aus dem Cashflow selbst finanzieren können.“ 150 Millionen Euro waren es in Österreich und den verbundenen Ländern im abgelaufenen Geschäftsjahr, das Gros davon floss in das Filialnetz, der Rest in Logistik, die neu gebaute Zentrale und IT-Infrastruktur. Und dm will weiter kräftig investieren: Im laufenden Geschäftsjahr sollen es rund 190 Millionen Euro werden. Weiter laufen auch die Schritte des Unternehmens, den ökologischen Fußabdruck von dm zu verkleinern. Erstmals wurde eine Klima- und Ökobilanz in allen zwölf Ländern erstellt.
Die Zahl der Filialen in Österreich blieb mit 385 gleich, gemeinsam mit den verbundenen Ländern stieg die Zahl der Standorte um 64 auf 1910. Mit Stichtag 30. September 2023 arbeiten 28.132 Menschen in der dm-Gruppe, um fast 3000 mehr als noch im Vorjahr. In Österreich stieg die Zahl der Beschäftigten um 206 auf 7058. Noch keine Zahlen liegen heuer für die Gesamtgruppe vor – diese werden erst nach ihrer Veröffentlichung in Deutschland im Herbst zur Verfügung stehen.