In der mehr als einstündigen Diskussion mit Kleine Zeitung Chefredakteur Hubert Patterer blieb wenig ungeklärt. Bundeskanzler Karl Nehammer war zu Gast im „Salon“ der Kleinen Zeitung, einem traditionell eher informellen Rahmen, zu dem ebenso traditionell vor allem politische Beobachter und Akteure als Besucherinnen und Besucher kommen. Diesmal waren es besonders viele. Und sie erlebten einen selbstbewussten und teils sogar recht angriffigen Kanzler, der auch immer wieder Gegenfragen an Patterer stellte und den Medien zumindest eine Mitverantwortung für die aktuell so aufgeladene Debattenkultur gab.

Innenpolitik-Chef Walter Hämmerle hat die wesentlichen Passagen in einem umfangreichen Artikel zusammengefasst, Nehammer jedenfalls stellte sich nicht nur den Fragen nach der Strategie der ÖVP und stellte selbst die Frage, ob bei all den emotionalisierenden politischen Rändern, also FPÖ und SPÖ, denn die „Mitte denn spannend genug“ sei, sondern scheute sich auch nicht den „rosa Elefanten im Raum“ (Nehammer) anzusprechen: Die aktuelle Diskussion über Audio-Files in der Causa Pilnacek und auch den sehr umstrittenen „Burger-Sager“, der vor einigen Wochen auftauchte und der ihm als massive soziale Kälte ausgelegt worden war.