Im Vergleich zum Stress, den Karen Karapetyan in den letzten drei Monaten hatte, ist er jetzt die Ruhe selbst. Gemeinsam mit der Lebenshilfe betreut er 80 Familien aus der Ukraine, unmittelbar nach Kriegsbeginn hat er selbst sechs Familien bei sich privat aufgenommen. Helfen will der ehemalige Regisseur, weil er 17 Jahre in der Ukraine gelebt und dort viele Freunde und Verwandte hat. Jeden Abend ruft er sie an und fragt, ob alles in Ordnung ist: "Ich weiß nie, ob wir am nächsten Tag noch reden können. Es ist für mich nicht vorstellbar, aus welchem Grund Menschen im Krieg sterben müssen."