"Das war ein Wahnsinn, es ist wie im Film abgelaufen", schildert einer der Beamten, die beim Einsatz dabei waren: Bei einem Einsatz in einem Mehrparteienwohnhaus war plötzlich eine Waffe auf einen seiner Kollegen gerichtet.
Aber der Reihe nach: Gegen 18 Uhr am Freitag wollte ein bereits amtsbekannter Mann (44) auf seine Frau (35) losgehen. Sie hatte sich verängstigt in der Wohnung eingesperrt, die Polizei per Notruf verständigt und rief aus dem Fenster um Hilfe, als der völlig betrunkene Mann die Tür mit einem gewaltigen Fußtritt aus den Angeln hob.
Plötzlich packte er eine Pistole aus
Vier Polizisten der Polizeiinspektion Köflach schritten ein und sprachen eine Wegweisung mit Betretungsverbot aus. "Der Mann hat daraufhin ganz ruhig in der Wohnung seine Sachen gepackt, was ihm ja zusteht. Aber ganz plötzlich nahm er eine Waffe aus einer Tasche und richtete sie auf meinen Kollegen." Die Polizisten reagierten rasch und nahmen dem Mann die Waffe ab, es kam zu einem Handgemenge.
Als er von zwei Polizisten an den Armen festgehalten wurde, trat der Mann mit den Füßen mehrmals gegen den Oberkörper des dritten Beamten trat, wodurch dieser unbestimmten Grades verletzt wurde. Obwohl der Betrunkene - der Grad seiner Alkoholisierung wird auf 2 Promille geschätzt - massiven Widerstand leistete, gelang es den Beamten schließlich, ihn festzunehmen. Zu der Aktion konnte er zunächst keine Angaben machen, dafür war er zu betrunken.
Behördliches Waffenverbot
Der verletzte Beamte wurde zur Abklärung und Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, der Mann wurde festgenommen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei der Waffe "nur" um eine Schreckschusspistole, doch auch diese hat der 44-Jährige illegal besessen: Gegen ihn war bereits ein behördliches Waffenverbot verhängt worden.