Herr Langmann, haben Sie auf Grund der langen Verletztenliste mit dem 31:30 in St. Pölten gerechnet?
GERHARD LANGMANN: Sagen wir es so, ich glaube an das Potenzial unserer Mannschaft. Wirklich rechnen darf und kann man eigentlich nie mit einem Erfolg. Außer der Gegner ist um zwei Klassen schwächer und solche findet man im Aufstiegs-Play-off ganz bestimmt nicht.

Der Ausfall von Legionär Goran Kolar bis zum Saisonende ist seit der MR-Diagnose bittere Tatsache. Gibt es Alternativen für den Kroaten?
LANGMANN: Bei uns brennen etliche junge Spieler auf ihre Chance sich ins Rampenlicht zu spielen. Es wäre vermessen zu behaupten, wir könnten Kolar zu 100 Prozent ersetzen. Nachrüsten stand bei uns von Saisonbeginn an nie zur Diskussion. Auch jetzt nicht.

Dass die Jungen Qualität besitzen, ist unbestritten. Aber haben sie genug Erfahrung, um im Play-off Verantwortung zu übernehmen?
LANGMANN: Ja, ganz bestimmt. Unsere Jungs bringen eine gewisse Erfahrung von unzähligen Meisterschaften in den verschiedensten Altersklassen mit. Außerdem waren die Meisten bereits bei den Play-offs in den vergangenen Jahren dabei.

Sie vergleichen das Aufstiegs-Play-off zur höchsten rot-weiß-roten Spielklasse mit Meisterschaften im Nachwuchsbereich . . .
LANGMANN: Das ist mir bewusst, aber die nervliche Anspannung ist die Selbe. Ich sehe die Situation nach dem Kolar-Ausfall völlig nüchtern. Der Druck liegt nun bei den Gegnern, wir sind krasser Außenseiter. Wir können unbekümmert drauf los spielen.

Bleibt der HLA-Aufstieg das Ziel?
LANGMANN: Wir haben immer gesagt, wir nehmen den Aufstieg ins Visier. Warum sollen wir jetzt von dieser Linie abweichen? Wir schauen einfach von Runde zu Runde. Kolar ist zwar ein Schlüsselspieler, aber eine Mannschaft besteht aus mehreren Spielern. Es wird davon abhängen, ob man die Leistung über 60 Minuten abrufen kann. Darin sehe ich eher das Problem.

Kurz zurück zu Kolar. Kann es sein, dass sich der Kroate mit seiner wohl besten Leistung gegen Tulln für immer vom weststeirischen Publikum verabschiedet hat?
LANGMANN: Wir gehen mit Goran den Weg der Operation und der Rehab. Er wird danach wieder den HSG-Dress tragen. Wir haben mit ihm konkret über die Zukunft gesprochen. Ebenso erfreulich ist die frühzeitige, einjährige Vertragsverlängerung von Dean Pomorisac. INTERVIEW: JÜRGEN PAURITSCH