Nach Kritik am geplanten Windpark auf der Koralpe (die Kleine Zeitung berichtete) hat das Projekt nun wieder Aufwind bekommen. Der Gemeinderat St. Georgen beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Umwidmung von etwa 520.000 Quadratmetern zur Umsetzung des Vorhabens. Geplant ist der Bau von acht Windkraftanlagen nahe der steirischen Landesgrenze auf dem Gemeindegebiet St. Georgen. Kosten: Etwa 20 Millionen Euro.

Einwände zurückgezogen. "Ich rechne mir immer bessere Chancen für das Projekt aus", so St. Georgens Bürgermeister Karl Markut (SPÖ). Wohl auch deshalb, weil laut Markut nach Gesprächen die Einwände dagegen von steirischer Seite zurückgezogen wurden. Außerdem würde die Nachfrage nach alternativen Energiequellen wachsen und der Druck der Energiewirtschaft sein Übriges tun. Markut weiter: "Nach offizieller Berechnung sollen 10.600 Haushalte mit Strom versorgt werden können. Das ist immerhin mehr als das halbe Lavanttal."

Bauverhandlungen. Auch die ÖBB hätten sich laut Markut bereits erkundigt, ob für den Betrieb des Koralmtunnels Energie vom Windpark verwendet werden könnte. Das dürfte laut Markut "sicher umsetzbar" sein. Der Gemeinderatsbeschluss wurde jetzt zusammen mit allen erstellten Gutachten der Widmungsbehörde zur Prüfung übergeben. "In drei bis vier Wochen könnte ein Ergebnis feststehen", so Markut. Im Frühjahr 2008 würden dann die Bauverhandlungen stattfinden.

Bedenken. Der BZÖ-Nationalratsabgeordnete Gernot Darmann bezeichnete das Vorhaben bereits im Vorfeld als "Verunstaltung der Natur". Darmann: "Generell stehe ich dieser Technologie sehr positiv gegenüber. Es ist aber unverständlich, warum die Fläche so schnell umgewidmet werden musste, ohne ein offizielles Statement des Naturschutzbeirats zum Projekt abzuwarten."

Positive Einstellung. Markuts Reaktion dazu: "Darmann hat uns wegen seiner Bedenken nie kontaktiert. Außerdem ist für die Umsetzungsentscheidung BZÖ-Landesrat Uwe Scheuch zuständig. Und der steht dem Vorhaben Windpark positiv gegenüber."