Manchester City, Bayern München und Liverpool FC. Es waren die ganz großen Namen der Fußballwelt, die sich am Sonntag in Gleisdorf ein Stelldichein gaben. Schauplatz war aber nicht das Solarstadion, sondern der Kulturkeller. Dort ging nämlich das erste FIFA-Turnier der überparteilichen Jugendplattform "Plan G" über die Bühne.

Oder besser gesagt: Über den Bildschirm. An zwei Spielstationen wetteiferten 18 junge Herren (Damen waren der Einladung nicht gefolgt) im bekannten Computerspiel "FIFA". Es handelt sich dabei um ein virtuelles Fußballspiel, bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Wer die Gegner geschickt austrickst und am meisten Tore erzielt, zieht in die nächste Runde ein.

Taktik und digitale Fitness

Die Teilnehmer konnten sich im Vorfeld entscheiden, mit welcher virtuellen Mannschaft sie antreten. Für Liverpool hat sich Luca Kielhauser entschieden. "Das passt zu meinem Spielstil", sagt der 20-Jährige und lacht.

Den Vortag hat er genutzt, um sich ein wenig auf das Turnier vorzubereiten. Seine Taktik? "Pressing und Fehler vermeiden". Sein erstes Spiel hat er souverän für sich entschieden. Vor allem deshalb, weil sein Gegner gar nicht angetreten ist. Die zweite Partie spielt er unentschieden, zeigt sich damit aber zufrieden. Ob er das Turnier für sich entscheiden wird? "Die Hoffnung lebt", sagt er und schmunzelt.

Wildcard für den Jüngsten

Dass es für den großen Sieg heute nicht reichen wird, davon geht Mert Elmas aus: "Die anderen spielen schon viel länger als ich." Der 14-jährige Schüler ist der jüngste Teilnehmer, er konnte sich im Rahmen eines Vorentscheids im Gleisdorfer Jugendhaus "Auszeit" eine Wildcard (also eine Art Berechtigung, um am Turnier teilnehmen zu dürfen) für heute sichern.

Einer, der schon lange FIFA spielt, ist Manuel Edlinger. "Wir haben als Kinder viele Stunden am Computer verbracht. Nun komme ich nicht mehr so viel zum Spielen, aber für das heutige Turnier habe ich mich mit ein paar Freunden zusammengetan. Es gibt ja auch coole Preise zu gewinnen", so der 25-Jährige.

Playstation für den Sieger

"Wir haben im Mai entschieden, dieses Turnier erstmalig durchzuführen", berichtet Julius Braunstein von "Plan G". Die Einladung war an Gleisdorfer Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren gerichtet. Mit der Resonanz ist man sehr zufrieden, die Anmeldelisten hätten sich schnell gefüllt. Bereits jetzt liebäugelt man mit einer Wiederholung im nächsten Jahr.

"FIFA verbindet"

Die Stimmung vor den Bildschirmen ist gut, die Emotionen gehen hoch. Wer gerade nicht an der Reihe ist, fiebert mit, wirft den einen oder anderen Tipp ein und kundschaftet die Stärken der anderen aus. "FIFA bringt Leute mit ähnlichen Interessen zusammen", fasst es Markus Kowald von "Plan G" zusammen, "es verbindet."