Sie sind für andere da, die Unterstützung brauchen, engagieren sich im Tierschutz, setzen sich für Inklusion oder Bedürftige ein, schenken Zeit und haben ein offenes Ohr. Das sind die Nominierten für die Köpfe des Jahres 2022 aus der Ost- und Südoststeiermark in der Kategorie "Soziales Gewissen". Wem verhelfen Sie zum Sieg?
Hier geht's zum Voting:
Heike Schmidt:
Heike Schmidts Tag müsste mehr als 24 Stunden haben. Die Unternehmerin aus der Südoststeiermark engagiert sich seit vielen Jahren gleich in mehreren Projekten – und das mit großem Engagement und viel Herzblut. Schmidt ist Gründungsmitglied bei Zonta Feldbach und derzeit Gouverneurin bei Zonta International Distrikt 14 von Mitteldeutschland bis in den Libanon. Gemeinsam mit Marianne Müller-Triebl gründete sie 2020 außerdem den Sozialverein Willa.
Im Zuge dessen entstand 2021 etwa ein eigener Vintage-Laden mit Möbel- und Kleiderbörse. Zusätzlich dazu packt sie auch bei der Team-Österreich-Tafel in Bad Gleichenberg an. Wieso sie das alles macht? "Weil ich ein Philanthrop bin, weil ich Menschen liebe. Mir geht's persönlich wahnsinnig gut, ich muss der Gesellschaft etwas zurückgeben", sagt sie.
Luca Kielhauser:
Luca Kielhauser ist freier Journalist, Moderator und leidenschaftlicher Fußballfan. Das runde Leder selbst durch das Stadion kicken, kann er nicht. Kielhauser hat die Glasknochenkrankheit und sitzt im Rollstuhl - auch im Behindertensport wäre sein Verletzungsrisiko zu hoch.
Das hält den 19-Jährigen aber nicht davon ab, trotzdem in der Sportwelt Fuß zu fassen und die Branche für Menschen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren. Sei das auf Social Media, in Zeitungs- und Fernsehbeiträgen oder wie erst kürzlich im Buch "Daheimkicker" – gemeinsam mit ORF-Sportmoderator und -Kommentator Philipp Maschl. Kielhauser ist außerdem einer von drei Inklusionsbotschaftern beim Grazer Fußballverein SK Sturm. Mit seinen Kollegen ermöglicht er eine barrierefreie Teilnahme am Vereinsgeschehen. Aktuell absolviert der Gleisdorfer ein Traineeprogramm beim ORF und studiert Sportjournalismus.
Anna Mir:
Anna Mir hat 2013 das Zeit-Hilfs-Netz, die generationenübergreifende Nachbarschaftshilfe, in Bad Radkersburg gegründet. Seitdem hilft die 65-jährige ehemalige Diplomkrankenschwester mit voller Hingabe: Zum einen Bad Radkersburgerinnen und Bad Radkersburgern, die Unterstützung brauchen, zum anderen Menschen, die in der Thermenstadt Zuflucht suchen. Seit über sieben Jahren kocht Anna Mir mit einem Team immer samstags ein Mittagessen für "alle, die es brauchen". Allein heuer hat Mir bereits über 700 kostenlose, warme Mahlzeiten ausgegeben.
Zusätzlich kauft sie für Bedürftige Lebensmittel ein, organisiert Kleiderspenden und Deutschkurse, richtet Wohnungen ein oder hilft etwa beim Beantragen von Beihilfen. "Oft wollen die Leute auch einfach nur reden", sagt Mir – dann hat sie ein offenes Ohr. Was sie antreibt? "Man bekommt so viel Dankbarkeit zurück."
Sebastian Koller:
Für Sebastian Koller bedeutet "Ehrenamt" mehr als nur unentgeltliche Arbeit. Als Trainer beim Team Dornau unterstützt er seit zehn Jahren mit vollem Eifer die beeinträchtigten Sportler. "Wir sind ein unglaublich dynamisches Team, das sich vor allem durch die Individualität der Einzelnen auszeichnet", macht Koller die Liebe zu seiner Tätigkeit deutlich. Zusätzlich zu seinem vollen Terminkalender organisierte Koller dieses Jahr noch die Sommerspiele in Oberwart, die er liebevoll als "Fest der Ehrenamtlichkeit" bezeichnet.
Ein besonderes Anliegen ist dem 28-Jährigen die Arbeit an Schulen. Immer wieder besucht er gemeinsam mit seinem Team im Zuge der Inklusionsarbeit Schülerinnen und Schüler und versucht damit die Barrieren in der Gesellschaft gegenüber beeinträchtigen Menschen weiter einzureißen.
Christa Eisenberger-Strobl und Anneliese Enzi
2008 übernahmen die beiden Weizerinnen Christa Eisenberger-Strobl und Anneliese Enzi die Obmannschaft der Weizer Katzenfreunde. Seit der Gründung 2001 konnten durch den einzigen Tierschutzverein im Bezirk Weiz über 2000 Katzen aufgenommen, gepflegt und weitervermittelt werden.
Die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder sind sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar und rücken auch bei Tag und Nacht aus, wenn beispielsweise aufmerksame Fahrzeuglenker verletzte Stubentiger am Straßenrand entdecken. "Wir müssen den Katzen einfach helfen und können nicht wegschauen, wenn es ihnen nicht gut geht", sagt Obfrau Eisenberger-Strobl. Egal ob verletzt, ausgesetzt oder heimatlos – geholfen wird den Samtpfoten im Katzenhaus, das aber nicht als Tierheim oder Katzenpension, sondern eher als Übergangslösung dient.