Die ersten Ferientage sind vorüber, die Steirerinnen und Steirer sind bereits auf dem Weg zum Meer, sitzen im Flugzeug oder überlegen sich zumindest, wo es heuer im Sommer hingehen könnte. Doch wo zieht es die Urlauberinnen und Urlauber hin? Fahren sie ans Meer oder wird es Balkonien?
Das Reisebüro Ruefa befragte im Rahmen einer Studie Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Reiseplänen. Evelin Pichler, Filialleiterin in Weiz, erklärt, dass sich die Ergebnisse auch auf die Steiermark und den Bezirk Weiz ummünzen lassen.
Innerhalb der Studie fand Ruefa heraus, dass die Teuerungen für rund 50 Prozent der Menschen Einfluss auf die Urlaubsplanung haben. Trotzdem sei die Buchungslage heuer gut – 89 Prozent der Menschen wollen 2024 verreisen, heißt es vonseiten des Reisebüros.
Heuer hoch im Kurs: Italien, Kroatien und Deutschland. Die Besucherzahlen von Letzterem seien aufgrund der Fußball-Europameisterschaft in die Höhe geschossen. Auch Griechenland, Spanien und die Türkei stehen weit oben auf der Liste. Von Jahr zu Jahr beliebter werde die polnische Ostsee, wo es im Sommer kühler ist als am Mittelmeer. Ein Trend sei laut Ruefa aber klar ersichtlich: Immer mehr Menschen fahren in der Nebensaison auf Urlaub.
Kürzere Reisen, dafür öfter
Das Busunternehmen Werderitsch in St. Ruprecht an der Raab fährt heuer die üblichen Destinationen an der Adria an – wie Kroatien und Italien. Die Buchungslage sei heuer „nicht so gut, wie wir es uns erwartet haben“, sagt Elisabeth Werdertisch.
Die Leute würden mittlerweile lieber selber fahren. Außerdem bemerkt sie, dass kürzer verreist wird, dafür öfter. Sehr gut werden die Tagesausflüge wie nach Mörbisch angenommen.
Das Reisebüro und Busunternehmen Niederl in Passail nennt Kroatien als eines der liebsten Reiseziele. Mit der wirtschaftlichen Lage ist man in Passail zufrieden. Kreuzfahrten werden weniger gebucht, Urlauber verreisen meist mit Auto, Flugzeug oder eben dem Bus. Auch hier fällt auf: Die meisten Leute seien nicht länger als eine Woche unterwegs.
Ein „durchschnittliches Jahr“ in der Oststeiermark
Doch abgesehen von Urlauben und Ausflügen ins Ausland, wie sieht es mit Destinationen in der Region aus? Stefan Schindler, Geschäftsführer des Tourismusverbands Oststeiermark (mit 46 Gemeinden aus den Bezirken Weiz, Hartberg-Fürstenfeld und Bruck-Mürzzuschlag) berichtet von einem bisher „durchschnittlichen Jahr“ 2024: „Das Wetter im Juni war touristisch gesehen leider nicht gut, unsere Destinationen und die Ausflugsziele sind aber im Sommer stark durch das Wetter beeinflusst.“
Die Werbung wird im Sommer verstärkt: „Es wird aktuell eine große Plakatkampagne mit Sommermotiven lanciert.“ Geplant sind 180 Großplakate, Werbung im ORF-Fernsehen, eine Online- und Printkampagne sowie die Bewerbung von Veranstaltungen im Radio und in Printmedien.
Im Jahr 2023 gab es in der Tourismusregion exakt 873.559 Nächtigungen, 306.867 Gäste kamen an. Die meisten Nächtigungen gab es in Stubenberg (129.533), gefolgt von Fladnitz (100.968), Anger (55.218), Pöllauberg (45.304) und Fischbach (44.728).
Sieben Prozent der Gäste waren aus der Steiermark, 14,6 Prozent aus dem Ausland. Die meisten der ausländischen Gäste kamen aus Deutschland, gefolgt von Ungarn, Polen, der Slowakei und der Schweiz. Der beliebteste Urlaubsmonat 2023 war der August (135.912 Nächtigungen).