Eine junge Frau steckt sich einen Haarreifen mit Tiger-Muster in die blonden Locken, dreht dünne Strähnen zu zwei Zöpfchen und zeigt damit ihren Zuschauerinnen und Zuschauern, wie man die Haare mal anders trägt.

Mehr sieht man auf dem Instagram-Video von Julia Fröhlich nicht. Trotzdem ging es viral. Vor ein paar Monaten lud sie es hoch, bis heute hat das nur wenige Sekunden lange Video mehr als neun Millionen Aufrufe. Sogar Menschen aus Spanien oder den USA haben es sich angesehen.

Die 27-Jährige ist Friseurin und betreibt in Passail ihren eigenen Salon namens „Löwenmähne“. Im Dezember 2022 eröffnete sie das Geschäft am Hauptplatz, drei Mitarbeiterinnen sind angestellt. Fröhlich begann auf Social Media, speziell auf der Plattform Instagram, Fotos und Videos aus dem Salon zu posten.

Mittlerweile sehen sich rund 13.000 Follower ihre mehr als 500 Postings an, die Videos haben im Schnitt mehrere tausend Aufrufe. Auch dadurch finden ihre Kundinnen und Kunden in den Passailer Kessel. „Sie kommen auch aus Graz, Bruck oder Weiz“, erzählt die Friseurin.

Aufs Bauchgefühl hören

Ihre Karriere startete Fröhlich in der Gastro, schnupperte als Köchin und Kellnerin. „Das hab ich dann gelassen und aus dem Bauchgefühl heraus entschieden, ich werde Friseurin“, sagt sie und betont: „Das würde ich jedem ans Herz legen. Hört auf eure innere Stimme.“

Im Dezember 2022 hat sich die 27-Jährige mit ihrem Salon in Passail selbstständig gemacht
Im Dezember 2022 hat sich die 27-Jährige mit ihrem Salon in Passail selbstständig gemacht © KLZ / Julia Kammerer

Acht Jahre war sie in einem Salon angestellt, ehe sie zum Kaufhaus Reisinger in die Modeabteilung wechselte und sich 2022 nebenan selbstständig machte. Ihren Salon woanders zu eröffnen, stand für die 27-Jährige nie zur Debatte. „Ich hab hier alles, mir passts hier gut“, sagt sie. Gerade baut sie einen weiteren Raum in ihrem Salon zum Büro aus, auch ein Online-Shop ist geplant.

Was das Schöne an ihrem Beruf ist? „Es erfüllt mich, die Leute mit meiner Leistung glücklich zu machen. Ich arbeite einfach gern mit Menschen.“ Wichtig ist für Fröhlich, mit den Kunden zu kommunizieren und sich Feedback zu holen: „Man darf sagen, wenn einem etwas nicht gefällt. Friseurin sein ist ein Handwerk, Fehler passieren.“