Die Betroffenheit war und ist groß im weststeirischen Frauental: In einer kurzfristig anberaumten Besprechung mit der Belegschaft wurde Anfang April bekannt gegeben, dass die Firma „PPC Insulators“ geschlossen wird.
160 Beschäftigte - 125 Arbeiter und 35 Angestellte - verlieren bis spätestens Ende des Jahres ihren Job. Eigentümer ist der internationale Finanzkonzern Triton. Belegschaftsvertreter kritisierten, dass für den Eigentümer "offenbar nur die Gewinnmaximierung" zähle.
Der Betriebsrat hat nun in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer einen Sozialplan für alle Betroffenen mit der Geschäftsführung abgeschlossen. "Nach fünf Verhandlungsrunden ist es zu einem Abschluss gekommen", wird nun mitgeteilt. Im Falle einer Schließung werde es zusätzlich zu den gesetzlichen und kollektivvertraglichen Ansprüchen freiwillige Sozialplanleistungen sowie eine Arbeitsstiftung für die Mitarbeiter geben. "Diese zusätzlichen freiwilligen Geldleistungen werden nach Lebensalter und Dienstjahren berechnet", heißt es in einer Aussendung. Insgesamt umfasse der Sozialplan ein Volumen von rund 3,4 Millionen Euro.
"Schließungspläne nach wie vor unverständlich"
Andreas Linke, Landesgeschäftsführer der zuständigen Gewerkschaft Bau-Holz (GBH): „Ziel der Arbeitsstiftung ist es, alle Betroffenen durch Weiterbildungsmaßnahmen, Schulung und Beratungen so schnell wie möglich wieder in Beschäftigung zu bringen.” GBH-Bundesvorsitzender und SP-Nationalrat Josef Muchitsch ergänzt: „Das Gesamtpaket, welches durch die Betriebsräte, Gewerkschaften und Arbeiterkammer verhandelt wurde, ist im Vergleich zu anderen Sozialplänen in der Steiermark äußerst positiv zu bewerten. Damit wird den Betroffenen bei der geplanten Schließung ab 2018 zumindest ein finanzielles Trostpflaster für die Überbrückung, bis sie einen neuen Job haben, zur Verfügung gestellt. Ohne die Gewerkschaften mit ihren Betriebsräten wären die Arbeitnehmer `mit einem Butterbrot abgespeist´ worden!"
Für Muchitsch und Linke sind die Schließungspläne zwar nach wie vor unverständlich, aber im Falle einer tatsächlichen Schließung sei das bestmögliche für die Beschäftigten herausgeholt worden.